Bochum. .

Mit vorsichtigem Optimismus geht die Eisen- und Metallindustrie unserer Region ins neue Jahr. Dirk W. Erlhöfer ist Geschäftsführer des Metallarbeitgeberverbandes Bochum und Umgebung: „Unsere Prognose stützt sich auf eine aktuelle Befragung der Mitgliedsunternehmen.“

Positiv sei vor allem, dass mehr als 80 Prozent der Firmen erwarte, dass die Anzahl der Arbeitsplätze unverändert oder bleibt oder gar noch zunimmt.

Allerdings schwäche sich, so die derzeitigen Erwartungen der Betriebe, die im vergangenen Jahr nach der Krise noch recht dynamisch anziehende Konjunktur in diesem Jahr merklich ab. Als Unsicherheitsfaktoren werden die möglicherweise schwächelnde Auslandsnachfrage, die unklare Entwicklung der Rohstoffpreise und die Verfügbarkeit dieser Materialien genannt. Erlhöfer zieht daher das Fazit: „Der Höhepunkt des Aufschwungs ist jetzt bereits überschritten. Was jedoch nicht bedeutet, dass wir wieder in eine Rezession schlittern.“

Aus dem Krisental emporgearbeitet

Im zurückliegenden Jahr hatte sich die zumeist mittelständisch geprägte hiesige Metall- und Elektroindustrie wieder recht gut aus dem Krisental von 2009 emporgearbeitet. Insgesamt 93 Prozent der an der Umfrage beteiligten Firmen (immerhin 30 Prozent der Mitgliedsunternehmen schickten die ausgefüllten Fragebögen zurück) betrachteten ihre Geschäftslage für 2011 als gleichbleibend gut oder mindestens befriedigend. Ähnlich positiv sah es bei der Auftragslage aus. Rund ein Viertel der Firmen investiert sogar mehr in Anlagen und Infrastruktur als ursprünglich angepeilt.

Allerdings warnte Erlhöfer mit Blick auf die im März beginnenden Tarifverhandlungen der Branche davor, „dass jetzt die Bäume nicht in den Himmel wachsen“. Es gelte, realistische Forderungen auszuarbeiten und vielleicht sogar einmal noch in der Friedenspflicht zu einem Abschluss zu kommen.

Sorge um Entwicklung am Facharbeitermarkt

Mit großer Sorge blicke die Branche auf die Entwicklung am Facharbeitermarkt. Da bereite die in Zukunft wohl weiter zurück gehende Zahl der Schulabgänger Kopfzerbrechen. Knapp zehn Prozent der nachgefragten Stellen für bestimmte Facharbeiter konnten oder können aktuell nicht besetzt werden.

Traditionell stark vertreten sind im Bereich des Arbeitgeberverbandes die Betriebe des Maschinenbaus. Rund ein Drittel der Firmen fertigen in Bochum und Herne. Jeweils rund 20 Prozent befinden sich im Gebiet des Kreises Recklinghausen und dem südlich angrenzenden Ennepe-Ruhr-Kreis.