Bochum. .
In sieben Betrieben der Bochumer Stahlindustrie ruft die IG Metall heute zu Warnstreiks auf. „Wir rechnen damit, dass sich über 2000 Stahlarbeiter an diesen Aktion beteiligen“, so die erste Bevollmächtigte der Bochumer IG Metall, Ulrike Kleinebrahm.
An drei Stellen im Stadtgebiet wollen die Beschäftigten am Vormittag vor die Werkstore treten und bei Versammlungen und Kundgebungen ihren Forderungen (7 Prozent mehr Lohn, Einstellungen der Auszubildenden, Altersteilzeitmodelle) Nachdruck verleihen. Mit rund 1500 erwarteten Teilnehmern dürfte die Aktion vor Tor Süd von ThyssenKrupp Stahl an der Essener Straße die größte Aktion werden. Klaus Pachulski, Betriebsratschef des Bochumer Werks sitzt für die IG Metall in der Verhandlungskommission: „Für mich ist diesmal vor allem die Einstellung der Auszubildenden eine zentrale Forderung.“
Nur befristete Einstellung
Bei Thyssen-Krupp-Stahl werden insgesamt rund 150 junge Menschen ausgebildet. Derzeit werden sie nach dem Ende der Ausbildung in der Regel für 24 Monate befristet eingestellt. „Alle Welt redet vom Facharbeitermangel, da ist es doch gar nicht verständlich, wenn nur befristet eingestellt wird“, so Jugendsekretär Mark Otten.
Die Vertrauensleute in den Betrieben haben bereits am Mittwoch mobilisiert. Da die IG Metall in der Stahlbranche einen Organisationsgrad von über 95 Prozent hat, rechnet die Gewerkschaft mit einer guten Beteiligung. Zu Versammlungen soll es außerdem vor dem Thyssen-Krupp-Electrical Steel (früher EBG) an der Castroper Straße und bei der der Spezialgießerei Doncasters an der Bessemer Straße kommen.
Um die Streikenden bei Laune zu halten, hat die IG Metall diesmal eine Besonderheit auf Lager: Ein Bochumer Bäcker backt rund 3000 Spezial-Teilchen aus Stutenkerlteig, was bekanntlich zum Martinstag hervorragend passt. Doch stellen diese Teilchen lauter Siebenen dar – eine Alternative zu den sonst bei Warnstreiks gern gereichten Bratwürstchen.