Witten. .
1987 gab es die letzte Volkszählung, am 9. Mai startet eine Volksbefragung – der Zensus 2011. 7,9 Mio Bürger und rund 6000 Wittener werden dann um persönliche Auskünfte gebeten. Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Was ist der Zensus und was will man von mir wissen?
Der Zensus ist eine Volksbefragung. Dabei müssen Bürger persönliche Angaben machen: etwa über die Haushaltsgröße, den Schul- und Berufsabschluss und den ausgeübten Beruf. Dadurch erfährt die Politik, wieviele Menschen in Deutschland leben – und wie die Bürger heute leben.
Werden alle Wittener befragt?
Nein – in Witten werden rund 3000 Haushalte zufällig ausgewählt, im EN-Kreis sind es etwa 36 000. Und zwar nicht nach Personen, sondern nach Anschrift. Wer dort wohnt, wird von einem Erhebungsbeauftragten besucht und um Auskunft gebeten. Die Befrager kündigen sich vorher an.
Muss ich antworten?
Ja, für alle Personen eines Haushaltes muss ein Bogen ausgefüllt werden. Falls eine Person nicht vor Ort ist, können die Fragen auch von einer anderen erwachsenen Person beantwortet werden. Wer auch auf mehrfache Aufforderung hin nicht antworten will, dem droht eine Strafe von bis zu 500 Euro. Ausnahme: Religion und Weltanschauung müssen nicht benannt werden.
Muss ich den Interviewer in meine Wohnung lassen?
Nein – Ausgewählte können den Fragebogen auch selbst ausfüllen. Das können sie dem Befrager mitteilen und bekommen den Bogen ausgehändigt. Wenn Personen zweimal am angekündigten Termin nicht zu Hause waren, bekommen sie den Fragebogen von der Stadt zugeschickt. Innerhalb von zwei Wochen muss er ausgefüllt zurück geschickt werden. Man kann aber auch im Internet antworten. Die nötigen Angaben dazu sind auf dem Fragebogen vermerkt.
Sind meine Daten sicher?
Die ausgefüllten Fragebögen gelangen in einen gesicherten Raum im Rathaus. Dort wird kontrolliert, wer Fragen beantwortet hat oder das noch tun muss. Die Person wird dann per Post erinnert. Die ausgefüllten Bögen werden von der Auswertungsstelle IT-NRW abgeholt und in einen Computer eingegeben – mit einer gesicherten Datenübertragung. Wenn alles ausgewertet wurde – nach rund zwei Jahren – werden Name und Geburtsdatum gelöscht.
Wer organisiert die Befragung für Witten?
Die Befragung führt Witten selbst durch – und zwar für den gesamten EN-Kreis. Grund: Witten hat eine Statistikstelle und vorgeschriebene Datenschutz-Standards wie abgetrennte Räume – der Kreis nicht. 400 Interviewer befragen alle Haushalte im Kreis, für Witten sind es 65. Sie sollen sicherstellen, dass der Bogen korrekt ausgefüllt wird, um Probleme zu vermeiden.
Wieviel kostet die Befragung und wer bezahlt sie?
Die Kosten liegen bei 840 000 Euro. Davon werden das Auswertungspersonal, die Fragebögen und die Befrager bezahlt. Sie bekommen pro Interview 7,50 Euro, pro Selbstausfüller 2,50 Euro. Alle Kosten übernimmt der Kreis.