Witten. .

Normalerweise ist das Freizeitbad Heveney ein Ort ausgelassener Freude. Doch am Samstagabend ereignete sich dort ein dramatischer Badeunfall, an dessen Folgen ein fünfjähriger Junge am Sonntag starb.

Eigentlich sollte es ein schöner Tag für zwei Familien und ihre Kinder werden: Laut Polizei hatte nämlich eine Hamburger Paar mit seinen drei Kindern - drei, fünf und elf Jahre alt - eine befreundete Familie und deren beide Kinder in Essen besucht. Zusammen machte man sich auf zum Freizeitbad nach Heveney.

Laut Polizei waren die Eltern mit den übrigen Kindern im Bad noch auf der Suche nach Liegeplätzen, während sich der fünfjährige Junge bereits aufgemacht habe, um ins große Becken zu kommen. Dort habe es plötzlich Tumulte gegeben, weil der leblose Körper eines Kindes in dem 135 Zentimeter tiefen Becken von den Besuchern entdeckt worden war. Ein Badegast, der ihn herausholte, erklärte laut Polizei, er habe zunächst geglaubt, das Kind tauche.

Ein Arzt, der sich unter den Besuchern des Bades befand, führte bis zum Eintreffen des Rettungswagen und des Notarztes Wiederbelebungsmaßnahmen bei dem Fünfjährigen durch. „Bei uns ist der Alarm am Samstagabend um 18.39 Uhr eingegangen“, berichtet ein Disponent der Kreisleitstelle des Rettungsdienstes und der Feuerwehr in Schwelm. Sie ist für neun Städte, darunter Witten, zuständig. Die Meldung, die aus dem Freizeitbad gekommen sei, sei sofort per Funk an die Herbeder Wache weitergegeben worden. „Um 18.44 Uhr war der Rettungswagen mit dem Notarzt des evangelischen Krankenhauses am Bad“, so der Disponent weiter.

Das Rettungsteam habe das Kind dann zum Marien-Hospital gebracht, wo es um 19.25 Uhr aufgenommen worden sei, erklärt er.

Laut Polizei sei das Kind anschließend ins künstliche Koma versetzt worden. In den frühen Morgenstunden des Sonntags sei der Junge dann gestorben, so Axel Pütter von der Pressestelle der Polizei in Bochum. Ob der Fünfjährige schwimmen konnte und wie lange er unter Wasser gewesen sei, darüber konnte Pütter noch keine Auskünfte geben. Die Kriminalpolizei Bochum hat die Ermittlungen zur Unglücksursache übernommen.

„Das gesamte Badepersonal stand unter Schock“, berichtete Wilfried Perner, Geschäftsführer der Freizeitzentrum Kemnade GmbH am Sonntag. Er selbst sei am Samstagabend gegen 19 Uhr vor Ort gewesen. Perner schloss die Schwimmhalle anschließend und schickte die Beschäftigten nach Hause.