Bad Nenndorf. .
Die Zahl der Badeunfälle ist in diesem Jahr leicht zurückgegangen. Grund ist laut DLRG vor allem das wechselhafte Wetter. Von einer Entspannung der Sicherheitslage könne trotzdem keine Rede sein.
Die Zahl der tödlichen Badeunfälle in Deutschland ist in diesem Jahr offenbar leicht zurückgegangen, bleibt nach Einschätzung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) jedoch auf hohem Niveau. Mindestens 331 Menschen seien bis 19. August in Gewässern ertrunken, 22 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, teilte die DLRG am Mittwoch im niedersächsischen Bad Nenndorf mit.
DLRG-Präsident Klaus Wilkens sagte, seine Organisation habe angesichts des Sommerstarts mit hohen Temperaturen Ende Juni und vielen Hitzetagen im Juli zunächst deutlich mehr Todesfälle befürchtet. So waren im Juni 61 (Vorjahr: 50) und im Juli 109 (70) Menschen ertrunken. Bis Mitte August seien aufgrund der kühlen und feuchten Witterung noch 28 (51) Todesfälle zu beklagen gewesen.
Zahl der tödlichen Badeunfälle auf hohen Niveau eingependelt
Die diesjährige Zwischenbilanz lasse sich durch das insgesamt sehr wechselhafte Wetter mit den vergangenen Jahren vergleichen, sagte Wilkens. Die Entwicklung zeige, dass sich „die Zahl der Todesfälle auf hohem Niveau eingependelt hat. Von einer Entspannung der Sicherheitslage im und am Wasser kann keine Rede sein." Wie schon in den vergangenen Jahren ereigneten sich die meisten Todesfälle an unbewachten Badestellen von Seen, Flüssen, Bächen und Kanälen. 254 Menschen kamen abseits bewachter Bäder ums Leben, 2009 war es 297.
Allerdings sind in diesem Sommer deutlich mehr Menschen in Nord- und Ostsee ums Leben gekommen als im Jahr zuvor. 23 (8) Menschen ertranken im Meer, 15 allein in der Sommerferienzeit zwischen 30. Juni und 10. August. Zugleich verwies die DLRG in diesem Zeitraum auch auf zahlreiche lebensrettende Einsätze ihrer Rettungsschwimmer an den bewachten Badestellen.
„Ohne diesen Einsatz wäre die Zahl der tödlichen Unfälle an den Küsten deutlich höher", sagte Wilkens. Er appellierte an die Badenden, die Warnhinweise der Rettungsschwimmer mehr zu beachten. "Viele Einsätze unserer Aktiven wären nicht nötig, wenn sich die Urlauber an die Signalgebung halten und das Badeverbot bei roten Flaggen beachten würden", betonte er.
In Bayern verunglückten die meisten Menschen
Wie in den Vorjahren verunglückten in Bayern mit 63 (66) Menschen die meisten beim Baden. Danach folgen Niedersachsen mit 47 (41) und Nordrhein-Westfalen mit 39 (48) Todesfällen. Während in Baden-Württemberg die Zahl der Ertrunkenen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 auf 31 sank, stieg in Hessen die Opferzahl um zehn auf 32 an. In den Gewässern Ostdeutschlands ertranken 81 Menschen, die meisten in Mecklenburg-Vorpommern mit 24 (25), geht aus der Statistik der DLRG hervor, die auf Basis von Medienmeldungen erstellt wurde.
Gestiegen ist in diesem Jahr auch die Zahl der tödlichen Unfälle in Schwimmbädern. Dort ertranken 17 Menschen, sieben mehr als noch 2009. In Gartenteichen und privaten Swimmingpools sind in den ersten acht Monaten 12 Menschen (12) ertrunken, die Hälfte davon waren kleine Kinder bis zu fünf Jahren. (dapd)