Witten. Wassermassen sind diese Woche am Stauwehr in Witten-Heven hinuntergeschossen. Mittendrin junge Kanuten beim Training. Ein gefährliches Abenteuer?
Wer am Mittwoch (10. April) die Abendsonne an der Ruhr in Heven genossen hat, nicht weit entfernt vom Schleusenwärterhäuschen, konnte eine besonders spektakuläre Aktion auf dem Wasser beobachten. Mehrere junge Kanuten wagten sich mutig über das Stauwehr. Das sorgte sicherlich für den gewissen Adrenalinkick. Aber war das nicht auch lebensgefährlich angesichts der nach dem vielen Regen hinunter donnernden Wassermassen?
Optimale Bedingungen ermöglichen das Abenteuer
„Für erfahrenere Kanuten ist das vergleichsweise ungefährlich“, sagt Garrett Fütterer vom Kanu-Club Witten. Der Trainer war mit seiner Jugendgruppe zu diesem Zeitpunkt auf dem Wasser unterwegs. „Grundsätzlich geht das aber nur, wenn der Wasserstand der Ruhr einen gewissen Pegel erreicht hat“, sagt der 29-Jährige.
Vanessa Vogel vom DLRG bestätigt ebenfalls, dass in dieser Woche etwas zu viel Wasser in der Ruhr vorhanden gewesen sei. Deswegen fuhren zuletzt auch die MS Schwalbe und die Ruhrtal-Fähre nicht, zumal die Strömung ziemlich stark war. Zu möglichen Gefahren im Falle der Kanusportler konnte sie sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber nicht äußern.
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Für das Jugendtraining war der relativ hohe Wasserstand jedenfalls von entscheidender Bedeutung, um eine gewisse Sicherheit beim Überqueren des Stauwehrs zu gewährleisten und Schäden an den Booten und dem Wehr selbst zu vermeiden, wie der Trainer betont. Er selbst spricht von „optimalen Bedingungen“.
„Auch die Strömung kam nur aus einer Richtung. Deswegen hatten wir genug Geschwindigkeit, um über das Stauwehr zu kommen“, sagt Garrett Fütterer. Falls doch mal jemand aus seinem Boot herausfallen würde, ständen erfahrene Kanufahrer mit einer Wurfleine bereit, um gegebenenfalls eine heikle Situation zu entschärfen.
Lebensgefahr für Schwimmer
Der Jugendtrainer warnt jedoch dringend davor, solche Aktionen ohne Anleitung eines erfahrenen Trainers nachzuahmen. Außerdem müsse alles passen, wie in diesem Falle etwa das leichte Hochwasser. Alle Kanuten, mit denen er das Stauwehr überquerte, seien schon erfahren und hätten selbstverständlich Schwimmwesten getragen.
Selbst guten Schwimmern wird ansonsten dringend davon abgeraten, sich in der Nähe des Wehrs aufzuhalten. „Da besteht für sie Lebensgefahr“, sagt Jule Dominik, die beim Kanu Club für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
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Mittlerweile ist der Pegel der Ruhr wieder auf gute zwei Meter gesunken und damit auf Normalhöhe. Deswegen können die MS Schwalbe und die Ruhrtalfähre wieder ablegen. Für die Sicherheit auf dem Wasser sorgen ab Mai zumindest an den schönen warmen Wochenenden wieder die Ehrenamtlichen der DLRG. Bis in den September hinein passen die freiwilligen Helferinnen und Helfer dann auf Kanuten und andere Wassersportler auf. Vanessa Vogel betont: „Um in Notfällen zu helfen, ist die DLRG aber rund um die Uhr einsatzbereit.“ Im Februar war zuletzt ein Kanufahrer auf der Ruhr in Bochum gekentert.
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