Witten. Die erfolgreiche Partyband „Fetenkracher“ aus Witten hat sich aufgelöst. Die Musiker wagen den Neuanfang mit Country, als witzige „Partycowboys“.
Jahrzehntelang gab die Wittener Partyband „Die Fetenkracher“ Vollgas auf der Bühne. Doch über 100 Auftritte pro Jahr, darunter so Knaller wie ein Silvesterkonzert vor einer Million Leute am Brandenburger Tor, waren zu viel. 2022 löste sich die Band auf. Jetzt gibt‘s eine Nachfolge in alter Besetzung. Und die „Partycowboys“ haben das Zeug, wieder ganz oben am Musikhimmel zu glänzen. Yeah!
Vier Titel der „Partycowboys“ sind bereits erschienen, die Videos dazu kann man sich auf Youtube anschauen. Erste Auftrittstermine sind schon ausgebucht. Die Band spielt bei Mottofesten, Betriebsfeiern, auf Kreuzfahrten. „Ich bin total glücklich über diese Resonanz“, sagt Matthias Lutz, eines der drei Bandmitglieder und langjähriger Betreiber einer Showagentur in Witten. Die Hörprobe zur neuen Single „Wenn ich wüsste, wo ich wohne“ haben sich in wenigen Tagen 24.000 Menschen angehört.
Band will mit neuen Songs Geschichten erzählen
Im Gegensatz zu den „Fetenkrachern“ geht es Gerd (60), Roland (50) und Matthias (58) nicht mehr darum, das Publikum binnen weniger Minuten tanzend auf die Tische zu kriegen. „Wir wollen Geschichten erzählen, denen man zuhört“, sagt Lutz.
In „Faxen dicke“ etwa singt er mit seiner rauchigen tiefen Stimme („wie Gunther Gabriel“) von all den schlechten Dingen, die gerade passieren. Hohe Strompreise, noch höhere Spritpreise, zum Rauchen vor die Tür . . . nach all der Meckerei findet das Lied aber ein versöhnliches Ende. Bei „Eins, zwei und drei“ besingt ein alter Chauvi seine Verflossenen - und wird eines Besseren belehrt. Es gibt ein Weihnachtslied und natürlich den neuen Titel, auf dem alle Hoffnungen ruhen.
Olaf Henning wirbt für neue Single
Denn da geht‘s um einen Mann am Kneipentresen, der nicht mehr weiß, wo er wohnt und seine liebe Frau gerade nächtigt. Das Ganze ist ziemlich witzig getextet und leicht mitsingbar. Seit Freitag (12.4.) ist der Titel auf den Streamingplattformen verfügbar. Schon jetzt laufen auf Social Media kurze Clips, in denen zum Beispiel Schlagersänger Olaf Henning für das Stück wirbt.
Mit Country satteln die Partycowboys auf einen aktuellen Trend auf. Nicht erst seit Beyoncé ist die Westernmusik im Kommen. Die Wittener Band bestreitet einen großen Teil ihrer Konzerte mit Welthits oder Schlager, deren Texte jeder kennt, die aber im Countrysound, mit viel Gitarre, gespielt werden.
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„Wir stehen alle auf Countrymusik“, erklärt Matthias Lutz den neuen Stil. Auch viele Hits - etwa „Ein Bett im Kornfeld“ - hätten dort ihren Ursprung.
Auch die Drehorte der vier „Partycowboys“-Videos muten an, als seien sie im Wilden Westen gedreht. Von wegen! Gemietet wurde für den Dreh eine Westernstadt in Weilerswist, nahe Köln oder die saloonähnliche Kneipe „Colorado“ in Wickede. Manche Szenen entstanden auch in einer Wittener Gartenhütte. Ortskundige werden auch die Tankstelle Lanwehr im Wullener Feld wiedererkennen.
„Wir staunen gerade selbst, wie gut es mit der neuen Band vorangeht“, sagt Matthias Lutz. Der Neuanfang kam ja nicht aus voller Überzeugung. Eher hat der eine Bandkollege die anderen beim Grill- und Bierabend überredet. „Vielleicht ist es diese Nüchternheit oder Gelassenheit, die man im Alter bekommt“, beschreibt Musiker Lutz einen Grund für den Erfolg. Dann rückt er von seinem Schreibtisch ab und greift hinter sich. Denn da liegt seit einigen Monaten immer ein Cowboyhut parat. Man weiß ja nie, was kommt.
Mehr Infos:www.partycowboys.de
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