Witten. Sinti und Roma wurden von den Nationalsozialisten verschleppt und ermordet. Es gab sie auch in Witten. Aber gibt es auch eine Erinnerungskultur?

An die Deportation und Ermordung von Sinti und Roma aus Witten wollen die Grünen mit einer Veranstaltung am Dienstag, 5. März, erinnern. Der Historiker Ralph Klein stellt dabei seine Forschungsarbeiten vor, die er 2023 unter dem Titel „Von Witten nach Auschwitz“ veröffentlicht hat.

Information und Austausch verspricht die heimische Landtagsabgeordnete der Grünen, Verena Schäffer, die sich innerhalb ihrer Fraktion immer wieder mit Rechtsextremismus in NRW beschäftigt. Neben Klein sind Stadtarchivarin Martina Kliner-Fruck und Roman Franz angekündigt. Franz ist Vorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma sowie Vorstandsmitglied im Zentralrat und im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma.

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Sie werden über die Aufarbeitung der NS-Verbrechen und die Erinnerungskultur sprechen. Die Wittener Sinti wurden 1941 in das sogenannte „Zigeunerlager“ im Dorney-Wäldchen zwischen Witten und Dortmund eingewiesen und am 9. März 1943 nach Auschwitz deportiert. „Dieser furchtbare Teil Wittener Stadtgeschichte ist heute wenigen bekannt. Deshalb geht es uns auch um die Frage, wie die lokale Erinnerungskultur gestärkt werden kann“, heißt es in einer Ankündigung.

Roman Franz vertritt seit vielen Jahren den Landesverband Deutscher Sinti und Roma. Diskriminierung sei bis heute Alltag für Roma und Sinti, so die Veranstalter. Der Landesverband Deutscher Sinti und Roma stelle sich dem deutlich entgegen und unterstütze Betroffene in seiner sozialen Beratungsstelle. Er setze sich auch für die Pflege ihrer Kultur und Sprache ein.

Der Gesprächsabend zu Sinti und Roma beginnt am Dienstag, 5. März, um 19 Uhr in Haus Witten. Der Eintritt ist frei.

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