Witten. 2024 scheint ein gutes Jahr fürs Ja-Wort zu werden. Alles über hohe Anmeldezahlen, Schnapszahl-Termine und die gefragtesten Eventorte in Witten.

2024 scheint ein Jahr zu werden, in dem sich besonders viele Paare trauen. Dieser Trend zeichnet sich beim Standesamt Witten ab. Ob das an einem Schnapszahl-Datum liegt?

Die beliebtesten Termine in Witten

Schon nach dem Valentinstag quoll das Postfach des Standesamtes in Witten über - viele Paare hatten sich an dem Tag für eine Eheschließung in 2024 angemeldet. „Das nimmt gerade richtig Fahrt auf“, sagt Standesamtsleiterin Monika Wittrien. Auffällig viele Eheschließungen wurden zum Beispiel für die Woche vom 22. bis 27. April eingetragen, in die auch das Schnapszahldatum „24.4.2024“ fällt. Noch beliebter ist der 24.2.2024. Der Februar gilt eigentlich als wenig attraktiver Traumonat. An diesem Samstag aber geben sich sieben Paare das Ja-Wort.

So richtig voll wird der Terminkalender der Standesbeamtinnen und -beamten ab Mai. „Wir haben locker an jedem Samstag acht, neun oder zehn Trauungen“, so Wittrien. „Alle Monate, in denen man draußen feiern kann, sind traditionell gut nachgefragt.“ Wird 2024 mehr geheiratet als sonst?

Dafür spricht, dass schon in den ersten sechs Wochen dieses Jahres 33 Eheschließungen amtlich beurkundet wurden. Sicher könne man aber noch nicht sein. Der Online-Traukalender ist zwar gut mit Terminen gefüllt. Aber das sei eben nur eine Reservierung, sagt die Standesamtsleiterin. Manche Paare lassen die Trauung dann doch platzen oder hätten mehrere Termine vorgemerkt.

Beliebter Trauort: In Haus Herbede gibt es eine Außenstelle des Standesamts. Anschließend kann gleich vor Ort gefeiert werden.
Beliebter Trauort: In Haus Herbede gibt es eine Außenstelle des Standesamts. Anschließend kann gleich vor Ort gefeiert werden. © EXTERN | Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Dass die Zahl der Eheschließungen steigt, wäre ungewöhnlich. Die Statistik der letzten Jahre zeigt eine Stagnation. Während im Coronajahr 2020 noch 728-mal geheiratet wurde, waren es 2021 „nur“ noch 613 Hochzeiten. Ein Nach-Corona-Boom setzte nicht ein. 2022 zählte das Standesamt 660 Trauungen, 2023 nur 655. 2019 gab es einen Rekord mit 850 Hochzeiten in Witten.

Die beliebtesten Trauorte in Witten

Haus Witten, Schloss Steinhausen, Haus Herbede oder Haus Hohenstein: Ein herrschaftlicher architektonischer Rahmen macht was her. Darum sind diese Ambiente-Trauorte auch außerhalb Wittens sehr beliebt. Das Standesamt traut außerdem auf der MS Schwalbe und in der Zeche Nachtigall. Bei den Ambiente-Trauorten fallen allerdings höhere Gebühren plus Raummiete an. Schnell beläuft sich die Summe auf über 400 Euro. „Haus Witten bietet ein schönes Trauzimmer. Werktags kostet eine Trauung dort nur 54 Euro“, sagt Monika Wittrien. Haus Witten ist ja das offizielle Standesamt. Also geht‘s dort auch günstig.

Monika Wittrien leitet das Standesamt in Witten.
Monika Wittrien leitet das Standesamt in Witten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Ihre Erfahrung ist: Während einerseits die Zahl pompöser, aufwendig geplanter Hochzeiten zunimmt, gibt es gleichzeitig einen Trend zum einfacheren Fest. Anders ausgedrückt: Die Paare wählen zwar einen schicken Trauort, feiern dann aber im Privaten, im Vereinsheim oder Schrebergarten.

Begehrte Festsäle: Noch einige freie Plätze

Auf Schloss Steinhausen, auf Haus Herbede oder Haus Hohenstein kann man erst „Ja“ sagen und dann nahtlos in die Feier übergehen. Dieses Konzept läuft schon seit Jahren gut. Wie laufen die Buchungen? „Tatsächlich sind Mai, Juni, September und Oktober gut gebucht“, so Michael Keuser, der die Feiern in Haus Herbede ausrichtet. „Im Hochsommer gibt es aber tatsächlich noch freie Wochenenden. Kurzentschlossene können sich also gern noch melden.“ Grund für diese Lücke sei der Pächterwechsel von Haus Herbede. „Die Unsicherheit bei der Eigentümerfrage hat dazu geführt, dass wir weniger gebucht wurden.“ Denn einige Brautpaare würden anderthalb Jahre vor dem Trautermin schon alle Eckpunkte ihrer Traumhochzeit festzurren.

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Vieles ist auch schon im Schloss Steinhausen (60 Plätze) als auch im dazugehörigen Kuhstall (120 Plätze) reserviert. Da ist es für Suchende eher ein glücklicher Zufall, wenn, wie jetzt die Homepage verkündet, der Kuhstall an einem Samstag (3.8.2024) noch zu haben ist.

Der Eventsaal „Extrafein“ im Papenholz in Witten.
Der Eventsaal „Extrafein“ im Papenholz in Witten. © Witten | Barbara Zabka

Portale sehen „Extrafein“ vorn

Gleich mehrere Hochzeitsportale im Internet weisen das „Extrafein“ im Dreerholz als beliebteste Feier-Location in Witten aus. Im Dezember 2019 hat Malic Bajrami den umgebauten Landgasthof als Veranstaltungsort für Geburtstage, Konferenzen oder Trauerfeiern eröffnet. Inzwischen brummt der Laden.

„Gute Arbeit spricht sich herum. Und die Google-Präsenz ist ganz entscheidend“, so der Inhaber. Die Paare kommen nicht nur aus der nahen Umgebung, sondern auch aus Köln oder Düsseldorf. Malic Bajrami will demnächst übrigens „Winterhochzeiten“ mit einem 20-Prozent-Rabatt anbieten, um die Schlechtwetterflaute im Hochzeitsgeschäft anzukurbeln. Der Sommer sei ein Selbstläufer - er hat schon Buchungen für 2027 im Kalender stehen.

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