Witten. Nach Bekanntwerden der Konzeptausschreibung für den Verkauf von Haus Herbede in Witten fragen sich besorgte Paare: Können wir dort noch heiraten?

Die Freizeitmetropole Ruhr (FMR) will Haus Herbede in Witten zwar verkaufen. Das bedeutet aber nicht, dass in diesem oder nächsten Jahr irgendwelche Veranstaltungen, vor allem Hochzeiten, gefährdet sein könnten. Das betont jetzt der Geschäftsführer der Haus Herbede Betriebs GmbH, Wilfried Perner.

Nachdem bekanntgeworden war, dass die FMR eine Projektausschreibung für den Verkauf von Wittens ältestem Gebäude vorbereitet, hätten besorgte Hochzeitspaare angerufen, so Perner. „Sie wollten wissen, ob sie da noch heiraten können.“ Er beantwortet diese Frage mit einem klaren „Ja“. Alle Veranstaltungen, die bis Ende 2020 gebucht sind, seien sicher. Solange gelte auch noch der Vertrag mit Caterer Michael Keuser. Er richtet für Paare auf Wunsch die Hochzeitsfeier mit Speis und Trank in dem Gemäuer aus, das urkundlich erstmals im elften Jahrhundert erwähnt wurde. Man kann sich dort aber auch nur standesamtlich trauen lassen und danach woanders feiern. Das Wittener Standesamt hat sein Trauzimmer fürs ganze Jahr gemietet.

Schon fast 30 Reservierungen für das nächste Jahr

Nach Angaben der Haus Herbede Betriebs GmbH werden bis zum Ende dieses Jahres rund 50 Veranstaltungen auf Haus Herbede durchgeführt und für 2020 sind bisher schon 28 reserviert. Nicht zuletzt sei die Nachfrage noch durch einen neuen Internetauftritt gestiegen (www.Haus HerbedeVeranstaltungen.de). In der Galerie von Haus Herbede gibt es weiterhin Ausstellungen.

Bis die Konzeptausschreibung für den Verkauf des einstigen Ritterguts an der Von-Elverfeldt-Allee wirklich erfolgt, ein Käufer gefunden ist und die Pläne für den möglichen Anbau eines Gästehauses umgesetzt sind, gehen noch einige Tage ins Land. Das Projekt will mit zahlreichen Behörden abgestimmt sein – mit Straßen NRW insbesondere wegen des 2022/2023 beginnenden Neubaus der Ruhrbrücke etwa oder mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe wegen des Denkmalschutzes. Auch Hochwasser ist ein Thema. Geschäftsführer Wilfried Perner: „Das wird noch dauern, bis wir verkauft und geplant haben.“

Wobei FMR-Chef Jürgen Hecht gerne Gas gäbe – und schnell mit dem Anbau eines Gästehaus beginnen würde, wenn ein Käufer gefunden ist. Die Stadt Witten geht bisher davon aus, dass erst die neue Ruhrbrücke fertigstellt werden muss.