Witten. Die Wache in Witten steht leer. Bald startet der Umbau. Nun warfen Besucher einen letzten Blick ins alte Gemäuer, in dem Träume wahr werden.

Wer immer schon mal einen Blick ins Gebäude der alten Feuerwache an der Hauptstraße werfen wollte, der hatte dazu an diesem Wochenende die letzte Gelegenheit. Allerdings gab‘s nur überwiegend leere Räume zu bestaunen. Denn die Löscheinheit Altstadt residiert bereits auf Drei Könige. Nun ging es um Zukunftspläne. Die Investoren erklärten, wie sie das historische Gemäuer in einen lebendigen Ort für kreatives Arbeiten, nachbarschaftliche Begegnung und junges Wohnen verwandeln wollen.

Zu den neuen Eigentümern zählen Philip Asshauer, Arne und Henry Beierlorzer sowie Gabriele Heidner. Sie planen einen Mix aus Büros, Werkstatt, Café, Begegnungsräumen sowie studentischem Wohnen. Wir schließen uns einer kleinen Führung an, bei der Henry Beierlorzer interessante Details erläutert.

Info-Runde: Henry Beierlorzer von der Investorengemeinschaft Alte Feuerwache erklärt Anwohnern und Interessierten, was auf dem Gelände in Witten geplant ist.
Info-Runde: Henry Beierlorzer von der Investorengemeinschaft Alte Feuerwache erklärt Anwohnern und Interessierten, was auf dem Gelände in Witten geplant ist. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Wo einst noch Feuerwehrwagen in den Hallen standen, werden bald eine Schreinerei, ein Café sowie Begegnungsräume einziehen. Der Hauptplatz der Feuerwache soll zu einer Wohlfühloase werden. „Er soll als ein entspannter Ort der zufälligen Begegnung genutzt werden“, erklärt Beierlorzer. Weiter geht‘s durch Gänge, verstaubte Büros, alte Sanitärräume.

Zum Schluss der Runde folgt der Höhepunkt: Die Besuchergruppe - auch Kinder sind dabei - erklimmt die steile Treppe des alten Feuerwehrturms. An den Wänden hängen Pläne des neuen Projekts. So erhalten Interessierte einen Überblick, wie es mal aussehen soll. Oben angelangt, genießen die meisten erstmal das Panorama, machen Fotos. Der Turm soll möglichst erhalten bleiben. Er stelle schließlich ein Andenken an die ehemalige Feuerwache und die kräftezehrende Arbeit der Wehr dar, so Henry Beierlorzer. „Hier wurden früher mühselig Löschschlauche zum Trocknen aufgehängt.“

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Die komplette Restaurierung der Wache mit all ihren Gebäuden soll Ende 2024 abgeschlossen sein. Gegenüber wird ein zwei- bis vierstöckiger Neubau entstehen, in dem kleine Einzelapartments sowie Wohngemeinschaften für Studierende und Auszubildende Platz finden. Der Bau dieses Wohnheims startet dann im Frühjahr 2025. Die Miete dort soll geringer sein als in der Innenstadt Wittens, betont Beierlorzer.

Angenehm überrascht zeigte er sich von dem positiven Feedback seitens der Anwohner: „Ich hätte nie gedacht, dass heute so viele Besucher zusammenkommen.“ Unter den Besucherinnen sind zum Beispiel auch Fotografin Dana und Festivalproduzentin Kata. Sie freuen sich auf das, was dort entstehen wird - und wollen sich auch selbst als Start-up einbringen. Ihr Ziel: „Wir wollen Leute dazu ermutigen, kreativ zu werden“, sagen sie.

Hier besteht schon lange Verbesserungsbedarf
Silke und Sabine aus Witten

Auch Silkes und Sabines Hoffnung ruht auf dem Projekt. Die gebürtigen Witterinnen wünschen sich, dass die City dadurch wieder an Attraktivität gewinnt. Sie sind sich vor allem in einer Sache einig: „Wir sind der Ansicht, dass an dieser Stelle in der Innenstadt schon lange Verbesserungsbedarf besteht.“ Eigentlich laufe jeder nur an den Gebäuden vorbei, ohne ihnen Beachtung zu schenken. „Wir hoffen aber, dass sich das mit dem Projekt ändert.“

Bei all den hohen Erwartungen an das, was dort entstehen soll, schwang bei manchem Besucher auch ein bisschen Nostalgie mit. Erinnerungen wurden wach, alte Schilder abgelichtet. Doch genug in der Vergangenheit geschwelgt. Das Neue kann kommen.

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