Witten. Ein ungewöhnlicher Gast wurde jetzt in Witten entdeckt: Ein Storch übernachtete auf dem Herbeder Sportplatz. Vielleicht ein alter Bekannter?

Da haben Inge-Lore und Martin Kirchhoff nicht schlecht gestaunt: An diesem Freitag und Samstag beobachteten sie, wie ein Storch sich auf einem Flutlichtmast auf dem Herbeder Sportplatz niedergelassen hat. „Auch die Nacht hat er dort auf einem Bein schlafend verbracht“, sagt das Wittener Ehepaar. Ob es sich wohl um einen Rückkehrer des Storchenpaars aus dem vergangenen Jahr handelt?

Das Brut-Drama ist vielen Naturfreunden noch in Erinnerung. Dabei hatte alles so schön begonnen. Im April 2023 hatten sich zwei Weißstörche in der Ruhrstadt niedergelassen. Die Freude bei der Naturschutzgruppe Witten (Nawit) war groß. Denn erstmals nutzte ein Paar den neuen Storchenmast im Naturschutzgebiet Spiek bei Bommern - und begann zu brüten.

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Vier Küken schlüpften. Doch im Juni war der gesamte Nachwuchs tot. Gerald Sell von der Naturschutzgruppe Witten hatte vermutet, dass die Storcheneltern noch zu jung und ihrer Aufgabe nicht gewachsen waren. Von Anfang an hatte der Fachmann gebangt, ob es wohl mit dem Paar und seinem Nachwuchs gut gehen würde.

Ob es sich bei dem „sportlichen“ Storch nun wirklich um ein Elternteil aus dem letzten Jahr handelt, ist unklar. Naturschützer Sell ist sich aber ziemlich sicher, das dies nicht der Fall ist: „Wenn es tatsächlich einer der uns bekannten Brutvögel wäre, dann hätte er nicht diesen Zwischenstopp eingelegt, sondern gleich seinen alten Platz beansprucht.“

Das Paar wird um seinen alten Brutplatz kämpfen
Gerald Sell von der Naturschutzgruppe Witten

Doch aktuell hocken - wie schon so oft - Nilgänse im Nest des Storchenmasts im Naturschutzgebiet. Sollte das bekannte Storchenpaar aber tatsächlich zurückkehren, dann wäre das kein Problem: „Wenn das Paar Interesse an seinem alten Brutplatz hat, dann wird es darum kämpfen.“ Da könnten durchaus Federn fliegen, wenn der Sorchenschnabel zur Verteidigung ansetzt, sagt Sell.

Obwohl erwachsene Störche oft wirklich schon im Februar aus dem Süden zurückkehren, erwartet Experte Sell das Wittener Paar erst im März. Ihm seien bereits mehrere Storch-Sichtungen gemeldet worden. „Die Menschen hoffen darauf.“ Vielleicht beginnt also bald ein neues Kapitel in Wittens Storchen-Geschichte.

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