Witten. Die Stadt Witten bleibt ungeachtet der zugeparkten City-Straßen bei der niedrigen Gebühr für ihre Anwohnerparkausweise. Ist das noch zeitgemäß?

Die Anwohnerparkausweise in der Innenstadt bleiben vergleichsweise günstig. Nun gibt es sie sogar schon gleich für zwei Jahre. Über 700 Tage „frei“ parken für 60 Euro, nicht schlecht. Wer bei einem Jahr bleibt, kommt mit 30 Euro ebenfalls gut weg. Diese niedrige Gebühr ist aus der Zeit gefallen. Denn sie bietet keinerlei Anreiz, auf den Wagen direkt vor der Haustür zu verzichten.

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Bevor mich die Autofahrerlobby jetzt gleich vom Hof jagen will: Natürlich soll niemand über Gebühr belastet werden. Und ja, nicht jeder kann sich einen Stellplatz im Parkhaus leisten, für den man locker 60 Euro im Monat abdrücken muss – dafür dann aber zumindest die Garantie hat, einen freien Parkplatz zu finden, anders als beim Anwohnerparken. Und, keine Frage, nicht jeder kann auf Bus und Bahn umsteigen. Aber die Dinge einfach beim Alten zu belassen, ist auch keine Lösung.

Anwohnerparkausweise auf einen Haushalt begrenzen

Zum einen sollten die Anwohnerparkausweise auf einen pro Haushalt begrenzt sein. Zum anderen sollten Alternativflächen angeboten werden, die meinetwegen auch tariflich günstig sind, aber nicht die kleinen Einbahnstraßen im Zentrum belasten. Kann der große Saalbauparkplatz nicht zum Beispiel für Anwohner in der unteren Innenstadt freigegeben werden?

Es muss ja nicht gleich so teuer wie in Paris werden. Aber mit dem Festhalten an den bisherigen Billigtarifen machen es sich Politik und Verwaltung zu leicht. Witten muss die Verkehrswende endlich konsequent angehen. Dazu gehört eine City, die nicht von SUV‘s, Durchgangs- und Parksuchverkehr sowie vollgestopften Anwohnerparkzonen geprägt ist. Wozu gibt‘s eigentlich ein neues Mobilitätskonzept? Es sollte nicht nur City-Besuchern das Parken auf der Straße schwerer machen.

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