Witten. Mit einem Kunst-Spaziergang werden die neuen Skulpturen auf der ehemaligen Bahntrasse in Witten eingeweiht. Ein tierisches Vergnügen.
Nach der „Runde um den Block“ im Sommer 2022 lädt das Kreativquartier Annen zum nächsten Spaziergang im Wittener Viertel ein. Am Samstag, 21. Oktober, geht es auf den Rheinischen Esel – zu einer tierischen Ausstellungseröffnung an der frischen Luft.
Fünf gewaltig große Kunstwerke stehen im Mittelpunkt der Vernissage. Noch sind nur die Löcher für die Fundamente zu sehen, auf denen die Skulpturen in der kommenden Woche befestigt werden. So steht ein etwa drei Meter großes Eselsohr noch auf dem Hof des Ateliers von Birgit Wewers an der Bebelstraße. Künstlerin Klara Ratajczack hat es aus einem Stück Eichenstamm mit der Kettensäge gearbeitet. Wer will, kann sich hineinstellen.
Stadtwerke Witten unterstützen Klanginstallation
Dazu gibt’s eine Klanginstallation: einen Kasten, aus dem ein Mal pro Stunde Hufgetrappel, Eselslaute, Klingeln, Glocken, Rufe und Zuggeräusche ertönen und für akustischen Trubel auf der einstigen Bahntrasse sorgen. Den Kasten und den Strom spendieren die Stadtwerke.
Die Wittenerin Heike Fischer liefert drei lebensgroße Esel aus Ton und Polymergips. Der Oberpfälzer Bildhauer Vasilij Plotnikov wiederum hat seinen Esel aus zwei Kilometern Draht geformt. Das Gebilde wird noch auf drei Meter lange Schienen, die hochkant stehen, montiert. Von dort blickt das Grautier bald auf Fußgänger und Radfahrer herab. Standort ist die Wiese gegenüber vom ZF-Parkplatz in der Nähe der neuen Brücke über die Pferdebachstraße.
Wittener wandeln auf zwei Kilometer langer Strecke
Dort startet um 15 Uhr auch der Umzug, der über die rund zwei Kilometer lange Strecke bis zum Bahnhof Annen-Süd führt – und außer den Skulpturen noch weitere künstlerische Bonbons bereithält. „Das wird so ähnlich wie bei der Runde um den Block, nur nicht ganz so spektakulär“, sagt Vivien Knoth vom Kreativquartier. Wer mitläuft, muss nichts zahlen.
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Gedichte, Lieder, Geschichtliches: Etwa zehn Stationen liegen auf dem Weg. So haben Kinder der Blote-Vogel- und der Holzkampschule eine Art Podcast erstellt. Die Texte dazu lieferten Wittens legendäre Stadtführerin und Vorsitzende des Geschichtsvereins Annen Hildegard Priebel sowie Hardy Priester vom Verein für Orts- und Heimatkunde. Am Ziel gibt dann die Dortmunder Band Atemgold 09 gegen 17 Uhr zum Abschluss ein Konzert.
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Die fünf Skulpturen, die in diesem Jahr entstanden, sind nicht die einzigen Kunstwerke auf dem Rheinischen Esel. In Richtung Dortmund gibt es bereits eine Art Planetenlaufbahn. Auf Wittener Gebiet stehen Metallfiguren der DEW-Lehrwerkstatt sowie ein hölzerner Jahreszeitenlauf vom Waldorfinstitut am Annener Berg.
Am Freitagabend vor der Ausstellungseröffnung gibt’s außerdem noch von 14 bis 17 Uhr eine Mandala-Malaktion mit Paula Ratajczack. Auf dem Rheinischen Esel (in Höhe Stinshoff / Buswendehammer) können Interessierte einfach vorbeischauen und mit gefärbtem Sand ein Esel-Mandala gestalten.
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Die neuen Werke sind ein Ergebnis der Bürgerwerkstatt, die vor einem Jahr stattfand. Die Kunst kostet: Neben 45.000 Euro an Landesgeldern kommen vom Kulturforum Witten 5000 Euro für die künstlerische Gestaltung der Radtrasse. Die Stadt hat für die Skulpturen bislang nur eine Genehmigung über fünf Jahre erteilt. Vivien Knoth und Birgit Wewers sind sich aber sicher: „Die Esel bleiben dort.“