Witten. Zum ersten Mal durften auch Hunde im Wittener Freibad ins Becken. Viele Tierfreunde kamen – auch wenn nicht jeder Vierbeiner ins Wasser wollte.
Das Annener Freibad hat zum ersten Mal in seiner Geschichte vierbeinigen Besuch bekommen. Eigentlich hat das Freibad bereits seit einer Woche zu, denn die Saison ist vorbei. Für das „Hundeschwimmen“ haben die Stadtwerke aber noch einen Tag die Pforten geöffnet, damit Wittens Vierbeiner ins entchlorte Wasser springen können.
Bettina und Andrea stehen mit ihren Hunden Jonte und Cooper in der Schlange. Erwartungsvoll hechelnd blicken die zwei ihre Frauchen an, die Hunde spüren, dass da gleich eine Überraschung wartet. „Mal sehen, wie es den beiden gefällt und ob sie sich ins Wasser trauen“, sagt Bettina.
200 Vierbeiner sind mit Herrchen und Frauchen zum ersten Hundeschwimmen in Witten gekommen
Etwa 500 Herrchen und Frauchen sowie 200 Fellnasen sind bereits am Mittag bei strahlendem Sonnenschein und perfekten 26 Grad um die Schwimmbecken versammelt, Hunde tollen über die große Liegewiese, spielen am Beckenrand, jagen Frisbees und Bällen hinterher oder planschen im kühlen Nass.
Bettina wirft Jonte den Ball ins Wasser des Nichtschwimmerbeckens, der Aussiedoodle, eine Kreuzung aus Pudel und Australian Sheperd, blickt mit seinen hellbraunen Knopfaugen fragend hinterher. So richtig traut er sich aber noch nicht.
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Labrador Toast springt mit Anlauf ins Schwimmbecken
Andere sind da schmerzfreier: Der Labrador namens Toast springt mit Anlauf hinein und landet mit einem gekonnten Bauchplatscher in den Fluten. Das kann Jonte nicht auf sich sitzen lassen. Er rennt zu den Treppen und wagt sich hinein. Von da an ist der Knoten geplatzt.
Auch einige Herrchen und Frauchen nutzen den Tag, um gemeinsam mit ihren Lieblingen ein letztes Mal unter freiem Himmel zu baden. Linda und Max sehen Wasserratte Toast lieber vom Beckenrand aus zu. „Vor zwei Wochen waren wir auch schon beim Hundeschwimmen in Iserlohn. Ich finde es schön, dass Witten das dieses Jahr auch anbietet“, sagt Linda.
Besucherin findet: Witten ist eine gute Stadt für Hunde
Die 25-Jährige findet sowieso, dass Witten eine gute Stadt für Hunde ist. „Egal ob im Wald oder auf der Hundewiese, es gibt wirklich viele gute Möglichkeiten zum Spazieren gehen“, sagt die Bochumerin. Toast kommt aus dem Wasser, dann heißt es in Deckung gehen. Denn wenn die Hunde sich schütteln, spritzt es in alle Richtungen.
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Nebenan im Babybecken macht Dalmatiner-Hündin Pina an diesem Tag ihr Seepferdchen. Denn so richtig schwimmen, das will sie noch nicht. Im knöcheltiefen Wasser kann Besitzerin Kathi ihre Pina langsam eingewöhnen. „Ich denke, dann wird sie irgendwann bestimmt so weit sein, dass sie auch mal richtig schwimmt“, sagt die 23-Jährige, während sie den Dalmatiner mit einem Leckerli belohnt.
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Hundetrainerin gibt Erziehungstipps
Am Schwimmerbecken sind zwei Stände aufgebaut. Katharina Wolf gibt ratlosen Hundebesitzern Erziehungstipps. Die Hundetrainerin ist positiv überrascht, wie gut die Meute mit der Stresssituation im Freibad umgehen kann. Denn natürlich ist ein Event mit hunderten von anderen Hunden extrem aufregend für die Tiere. „Sie werden mit Reizen überflutet, riechen enorm viel und dann ist da auch noch ganz viel Wasser“, sagt Katharina Wolf.
Auch das Wittener Tierheim, das einen Teil des Erlöses an diesem Tag bekommt, ist mit einem Stand vor Ort. An der Candybar verkaufen sie Trainingshappen aus Rind, Lamm und Geflügel, außerdem haben sie mehrere Schilder aufgehangen, mit Hunden, die ein Zuhause suchen. Etwa 50 Vierbeiner warten aktuell auf liebevolle Frauchen und Herrchen.
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Lange Schlangen vor dem Kiosk
Tierpflegerin Jana hat ihren Mischling Wilma mitgebracht. Das nasse schwarze Fell der Hündin glänzt in der Sonne, sie bellt vergnügt, fast so, als würde sie jauchzen, dann springt sie in die Fluten. „Ich finde es toll, wie viel hier los ist und wie entspannt die Hunde trotzdem sind“, sagt Jana.
Oben am Kiosk hat sich eine lange Schlange gebildet, Würstchen werden gebrutzelt und Pommes in die Fritteuse geschmissen. Stadtwerke-Mitarbeiterin Julia Pfannkuch steht am Eingang und freut sich: „Wie gut, dass das Wetter mitspielt, und so viele Menschen hergekommen sind“. Und so endet die Saison des Annen Freibads von nun an vielleicht häufiger mit glücklichem Hundebellen.
Erstes Hundeschwimmen im Annener Freibad
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