Witten. Die Stadt Witten will die gesperrte Brücke im Steinbachtal nicht sanieren. Dagegen regt sich Widerstand. Denn der dazugehörige Weg ist beliebt.
Die Brücke im Steinbachtal in Witten ist seit Mai gesperrt – und soll es auch bleiben. Der marode Überweg soll aus Sicht der Stadt bis auf Weiteres nicht ersetzt werden. Spaziergänger und Fahrradfahrer können also nicht mehr den mehr den kompletten Weg durch das Wäldchen zwischen Steinbachstraße und Herdecker Straße nehmen.
Die Abkürzung sei einfach nicht so wichtig, weil sie kein ausgewiesener Wander-, Rad-, oder Schulweg sei, hatte die Stadt im Juli auf WAZ-Anfrage erklärt. Andere Dinge hätten deshalb Vorrang. Gegen diese Argumentation stellen sich nun die Sozialdemokraten im Rat. Bürgermeister Lars König unterschätze die Bedeutung dieser Brücke für die Anwohnerinnen und Anwohner und für die Freizeitnutzung. Deshalb drängen sie auf eine Lösung. Die Grünen haben sich dieser Initiative angeschlossen.
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Umweg ist wegen des steilen Anstiegs für einige nicht machbar
Sie verweisen dabei auch auf ein Faltblatt der Stadt über „Wege ins Grün“ in Annen. Dort wird das Steinbachtal als „Anlage mit erheblichem Freizeitwert“ bezeichnet. Es spiele bereits im Sachstandsbericht der „Sozialen Stadt Annen“ aus dem Jahr 2010 eine zentrale Rolle für die Grünflächensituation in dem Stadtteil. Und eben auch als Element eines übergeordneten Wegenetzes in angrenzende Ortsteile.
Denn die Abkürzung durch den Wald erspart Fußgängern und Radfahrenden etwa den steilen Anstieg direkt an der Herdecker Straße hoch zum Annener Freibad. Der jetzt erforderliche Umweg, den sie seit der Brückensperrung nehmen müssen, sei deshalb für einige Menschen deutlich weniger nutzbar, kritisiert Rot-Grün in der Anfrage an den Bürgermeister.
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Anwohnerinnen und Anwohner denken über Unterschriftenaktion nach
Mehrere Anwohnerinnen und Anwohner haben sich wegen der Sperrung bereits an die beiden Rats-fraktionen gewandt. Gerade Schul- und Kindergartenkinder litten unter dem unterbrochenen Weg. Denn sie seien gezwungen, den längeren und teils gefährlichen Umweg über die Steinbachstraße und Herdecker Straße zu nehmen. Einige Eltern nutzten deshalb wieder das Auto nutzen anstatt zu laufen oder Rad zu fahren. Über eine Unterschriftensammlung sollen die Betroffenen bereits nachdenken.
Die seit Mai unterbrochene Verbindung sei zwar kein ausgewiesenen Wander-, Rad- oder Schulweg, dennoch aber von Bedeutung für die Lebensqualität der Annenerinnen und Annener – auch jenseits unliebsamer Umwege. Der Weg werde mit seinem attraktiven Bach-Umfeld als Naherholungsgebiet normalerweise gut genutzt und steigere die Lebensqualität im Stadtteil, so SPD und Grüne.
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