Witten. Die Stadt Witten hat eine Gestaltungssatzung für die City verabschiedet. Für Eigentümer sollen zukünftig klare Regeln gelten.
Die Innenstadt soll in den kommenden Jahren einen neuen Anstrich erhalten. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima (ASUK) verabschiedete jetzt eine entsprechende Gestaltungssatzung. An dieser sollen sich Eigentümer und Gewerbetreibende orientieren.
„Die City ist das Aushängeschild der Stadt. Die entsprechende Gestaltung gibt Auskunft über die Attraktivität Wittens“, sagt Stadtbaurat Stefan Rommelfanger. Im vergangenen Sommer wurden deshalb erste Gespräche mit Experten aufgenommen. Auch die Bürgerinnen und Bürger wurden gefragt, wie sie sich die Innenstadt in Zukunft vorstellen. Danach wurde das Architekturbüro Post/Welters + Partner aus Dortmund beauftragt, eine entsprechende Gestaltungssatzung aufzusetzen.
Fassaden in Witten sollen heller gestaltet werden
Joachim Sterl von Post/Welters stellte das Ergebnis jetzt im ASUK vor. „Mit diesem Vorschlag wollen wir das Stadtbild qualitätsvoll weiter entwickeln“, so der Stadtplaner. Gemeint ist damit insbesondere der Bereich Bahnhof- und Ruhrstraße sowie der Kornmarkt.
Die Gestaltungssatzung verfolgt drei wesentliche Punkte. Der erste Teil befasst sich mit den Gebäuden. Die Fassaden sollen zukünftig in hellen Tönen gehalten sein. Blaue und grelle Töne sind hingegen nicht gewünscht, zudem soll die Oberflächenbeschaffenheit nicht reflektieren. Weiterhin ist geplant, dass Erd- und Obergeschosse ein einheitliches Bild ergeben. „Wir wollen vor allem auf markante Vordächer verzichten“, sagt Sterl.
Und auch für den Einzelhandel soll es klare Regeln geben. So dürfen die Schriftzüge zukünftig nur noch zwei Drittel der Fassadenbreite einnehmen. Zudem sind Einzelbuchstaben gewünscht, Leuchtreklamen würden hingegen nicht mehr ins Stadtbild passen. Als positives Beispiel wurde hier der Schriftzug von Optik Spengler hervorgehoben. Die Fensterwerbung soll zudem maximal 25 Prozent des Schaufensters einnehmen.
Der letzte Punkt betrifft die „private Nutzung im öffentlichen Raum“. Dieser beinhaltet etwa die Vorgabe, dass die Außengastronomie auf hochwertige Möbel setzen soll. „Damit ist auch gemeint, dass Tische und Stühle zueinander passen sollen“, erklärt Joachim Sterl.
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Der Ausschuss begrüßte die Pläne überwiegend. „Es sind sehr schöne Entwürfe und es ist wichtig, dass die City gut gestaltet ist. Hier geht es um Aufenthaltsqualität“ , sagt Julian Fennhahn (CDU). Zweifel kamen hingegen bei Michael Hasenkamp vom Stadtklima auf. „Das Schwierigste wird es sein, die Menschen davon zu überzeugen. Wenn jemand eine gelbe Hauswand mag, dann ist es nicht leicht, ihm zu erklären, warum diese nicht gewollt ist.“ Auch Holger Jüngst von der SPD machte drauf aufmerksam, dass man hier viel Überzeugungsarbeit leisten müsse.
Stadtbaurat Stefan Rommelfanger machte allerdings deutlich, dass sich niemand Sorgen machen müsse. „Es gilt ja auch der Bestandschutz. Niemand wird jetzt durch die Ruhr- oder Bahnhofstraße gehen und sagen, dass das oder das nicht geht.“ Vielmehr gelte die Gestaltungssatzung für Neubauten oder eben dann, wenn jemand was an seinem Haus verändern will. „Dann müssen sich die Eigentümer oder Geschäftsleute an den Vorgaben orientieren.“
Wie schnell das umzusetzen sei, bleibe abzuwarten. „Das ist sicherlich kein kurzfristiges Projekt. So etwas wirkt langfristig. Wahrscheinlich wird man eine spürbare Veränderung in knapp fünf Jahren sehen“, so Rommelfanger.
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