Witten. Der Durchgang der City-Passage in Witten scheint immer mehr zu vermüllen. Bei einigen Bürgern sorgt das für Unmut. Wer ist zuständig?
Wer regelmäßig in der Innenstadt unterwegs ist, wird den Durchgang der „City-Passage“ von der unteren Bahnhofstraße in Richtung Stadtgalerie schon ab und an genutzt haben. Ein etwas abgeschotteter Bereich, der wohl manche Zeitgenossen dazu verleitet, dort ihren Müll zu hinterlassen. Zumindest ist das auf der Treppe der Fall, die zu dem ehemaligen chinesischen Lokal im Obergeschoss führt. Einigen Wittenern stößt dieser Zustand sauer auf.
„Beim Durchgehen ist man nur noch fassungslos. Taubendreck, leere Bierdosen und eine Menge Papiermüll „zieren“ den Aufgang zu dem früheren China-Restaurant“, sagt etwa Bruni Kolivopoulos. Der „Unrat“ liege seit Wochen dort und niemand scheint ihrer Meinung nach daran interessiert zu sein, den Dreck zu entfernen.
Stadt Witten verweist an Eigentümer
„Man schämt sich, dass es einfach nicht möglich ist, solche Zustände abzuschaffen, zumal dieser Ort im Zentrum Wittens liegt und für jeden, der ihn durchquert, nur noch Ekel hervorrufen kann“, findet die Wittenerin klare Worte.
Auch bei einem Ortsbesuch der Redaktion ist der Müll nicht zu übersehen. Neben Bierdosen und Plastikmüll liegen etliche Kippen und Zigarettenschachteln herum. Einladend ist in jedem Fall anders. Das sieht auch Claudia so, die am Dienstagmittag durch die Passage schlendert.
„Ich gehe hier fast täglich lang. Das ist wirklich ein trauriger Anblick. Ich weiß nicht, ob Jugendliche das abends als Treffpunkt nutzen und ihren Müll dann einfach hinterlassen“, sagt die 47-Jährige. „Das ist ja aber nicht nur hier ein Problem.“ Auch Matthias (38) würde sich ein besseres Erscheinungsbild wünschen, scheint aber bereits zu resignieren. „Was will man denn machen? Es kann ja auch niemand den Bereich hier Tag und Nacht bewachen.“
Squadron Real Estate will sich nicht äußern
Aber wessen Aufgabe wäre das überhaupt, hier auf Sauberkeit zu achten und für Ordnung zu sorgen? „Für privaten Grund sind wir nicht zuständig. Damit wir aktiv werden, müsste es noch einmal bedeutend schmutziger und unhygienischer werden“, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer. Verantwortlich für die Sauberkeit der Passage ist also der Eigentümer, die Firma Squadron Real Estate. Geschäftsführer Ben Dahlheim erklärt gegenüber der Redaktion allerdings, dass man sich zu Anfragen rund um die „City-Passage“ nicht mehr äußern will.
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Squadron Real Estate hatte das schwierige Objekt im September 2018 erworben. Mittlerweile befinden sich in dem Gesamtkomplex, der zur City-Passage gehört, der Textildiscounter Kik, die LBS, ein Sonnenstudio, Optik Spengler, ein Sandwichladen, „Bubble Tea“, 31 Wohnungen sowie die Fitnesskette „Easyfitness“. Darauf war der Besitzer besonders stolz, da auf einen Schlag alle offenen Flächen vermietet werden konnte.
Ob das Fitnessstudio in dem Durchgang von der Bahnhofstraße zur Stadtgalerie aber wirklich wie erwünscht läuft, darf bezweifelt werden. „Komm rein, sei du selbst, mach dein Ding“, laute der Slogan der Kette. Zumindest bei unserem Ortsbesuch gegen Mittag scheint diesem Aufruf aber niemand gefolgt zu sein. Und nebenan liegt ja gleich das große „FitX“.
Auch den Fitnesskunden dürfte die vermüllte Treppe zum ehemaligen China-Lokal schon aufgefallen sein, da der Studio-Eingang direkt gegenüber liegt. Wie es dort nun weitergeht, bleibt unklar. Laut Stadt gehen Mitarbeiter der Fußkolonne, die in der City Müll aufsammelt, ab und an durch die Passage. „Das ist aber eine rein freiwillige Leistung“, sagt Stadtsprecher Schäfer. Der Ball liegt hier also weiter beim Eigentümer.
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