Witten. Solarenergie boomt derzeit auch in Witten. Im deutschlandweiten Vergleich hinkt die Stadt aber hinterher. Wie sie das erklärt.
Solarenergie boomt. Auch in Witten planen immer mehr Hauseigentümerinnen und -eigentümer mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Auch die kleineren Balkonkraftwerke sind beliebt. Wie der Ausbau in Witten vorangeht und wo die Stadt im deutschlandweiten Vergleich steht, zeigen nun neue Zahlen.
So wurden nach Angaben der Stadt im ersten Halbjahr 2023 Solaranlagen mit einer Leistung von insgesamt mehr als 3000 kWp installiert. Die Gesamtleistung aller im Vorjahr installierten Anlagen lag dagegen bei 2250 kWp. Der Ausbau hat also deutlich Fahrt aufgenommen. Die Einheit Kilowatt-Peak (kWp) ist ein Maß für die Leistung einer solchen PV-Anlage unter Laborbedingungen. Sind etwa 1 kWp ausgewiesen, kann dieses Solarmodul am Standort Deutschland im Durchschnitt etwa 1000 kWh (Kilowattstunden) jährlich erzeugen.
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Witten macht mit beim „Wattbewerb“
Witten nimmt seit Februar 2021 am sogenannten „Wattbewerb“ teil. Dabei handelt es sich um ein Städte-Ranking, welches bundesweit Städte bezüglich ihrer neu hinzugekommenen Watt peak (Wp)-Leistungen vergleicht. Seit Start konnte Witten einen Zuwachs von 50,83 Prozent bei der Solarleistung verzeichnen. Und steht trotzdem im Vergleich schlecht da. Die Ruhrstadt belegt unter den Kommunen mit 20.000-100.000 Einwohnern Platz 215 von 221 (Stand 15.8.). Auf Platz 1 hingegen steht Aichach in Bayern.
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„Ein unpassender Vergleich“, findet Klimaschutzmanagerin Tamara Gademann. Denn Aichach hat lediglich 21.0000 Einwohner. „In ländlichen Kleinstädten ist es wesentlich einfacher, große Photovoltaikanlagen aufzubauen und so einen hohen pro Kopf-Wert zu erzielen“, erläutert Gademann. Denn genau dieser zählt beim Ranking. Hinzu kommen in Witten im Vergleich zum ländlichen Raum die hohe Zahl an Mietshäusern, durch die die Einwohnerzahl steigt. Hier sei Solarenergie aktuell noch nicht umsetzbar, so die Klimaschutzmanagerin.
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So seien die auseinanderklaffenden Pro-Kopf-Zahlen zu erklären: Witten verzeichnet laut Webseite von „Wattbewerb“ 70,7 Watt peak pro Einwohner, Aichach 983,7. Trotz fehlender Freiflächen habe Witten es geschafft, sich um 50 Prozent zu steigern, zeigt sich Gademann zufrieden. Und mit den beiden Förderprogrammen für Dach- und Balkonphotovoltaik hofft man, den Ausbau in den nächsten Monaten weiter zu beschleunigen, so Petra Klein, Leiterin der Koordinierungsstelle Stadterneuerung und Klimaschutz.
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