Witten. Die IGA hat Geldsorgen, nicht alle Projekte können umgesetzt werden. Doch was in Witten geplant ist, steht voraussichtlich nicht auf der Kippe.
Die Finanzierung der Internationalen Gartenschau (IGA) 2027 im Ruhrgebiet wackelt. Denn Inflation, hohe Material- und Baukosten aber auch der Fachkräftemangel setzten dem Großprojekt zu. Nun soll das Programm deutlich abgespeckt werden. Doch Witten ist davon wahrscheinlich nicht betroffen. Zumindest ist Stadtbaurat Stefan Rommelfanger sehr optimistisch, alle geplanten Projekte auch umsetzen zu können.
Nach Angaben der IGA-Gesellschaft sollen die Einsparungen vor allem mittelgroße und kleinere Projekte treffen, mit denen bestehende Grünanlagen aufgewertet und besser erschlossen werden sollen. So wie das in Witten geplante Ruhrfenster am Mühlengraben. Doch für dessen ersten Bauabschnitt, den „Sitz am Wasser“, ist bereits alles in trockenen Tüchern, das Geld schon da. Nächstes Jahr soll gebaut werden. Geplant ist eine Aufenthaltsfläche an der Ruhr unweit des Mühlengrabens mit Sitztreppe oder Liegedeck.
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Zuwegung entlang des Mühlengrabens zur Ruhr kostet 740.000 Euro
Für die Zuwegung entlang des Mühlengrabens hin zur Ruhrwiese muss hingegen noch eine Förderung beantragt werden, das ganze kostet 740.000 Euro. Aber Rommelfanger ist optimistisch. Denn das Projekt erhält in knapp zwei Wochen von der IGA-Gesellschaft seinen dritten Stern. Dieser drückt aus, dass das Projekt auch in seinen weiteren Bauabschnitten gefördert werden sollte – eine Empfehlung der IGA ans Land.
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Für das zusammen mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) geplante Besucherzentrum auf Zeche Nachtigall inklusive Bahn-Querung und Parkplatz am Ruhrdeich sollen hingegen Mittel aus dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm der Landesregierung fließen, das einen Schwerpunkt auf die Tourismus-Infrastruktur legt. „Die erste Hürde ist genommen“, sagt Rommelfanger.
Denn das Projekt gilt als antragsfähig. Im September soll dann in Düsseldorf eine Rangliste der eingereichten Projekte erstellt werden. „Anfang 24 wissen wir dann, ob wir die Förderung bekommen“, so der Stadtbaurat. Da die Ruhr Tourismus GmbH bereits eine positive Stellungnahme abgegeben hat, sei man auch hier „optimistisch“. Die Brutto-Baukosten belaufen sich auf 5 Millionen Euro.
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Tor zur Ruhr am Kreisel läuft über das Städtebauförderprogramm
Für die grüne Achse, die vom Ruhrdeich-Kreisel, über die Nachtigallbrücke bis vor die Tore der Zeche führen soll, sind bereits Fördergelder aus dem Städtebauförderprogramm eingeplant. Endgültig zugesagt sind sie noch nicht, doch alle Zeichen stehen auf Zusage. Das Wittener „Tor zum Ruhrtal“ taucht auch bereits in der Programmliste des Ministeriums für 2023 auf. Rund 2,2 Millionen Euro sollen hierfür fließen.
Deutlich höhere Lakebrücke
Ein Kernstück der IGA-Pläne zum Ausbau des Ruhrtalradwegs ist es, die Lakebrücke zwischen Heven und Herbede zu ersetzen. Der Landesbetrieb Straßen NRW zahlt diesen Neubau mit geplant 3,5 Millionen Euro. Dieser Deal ist ein „Trost“ für die Vollsperrung, die Straßen NRW den Wittenern beim Neubau der Ruhrbrücke zumuten muss – und weil man während dieser Zeit Rettungsfahrzeuge wie Krankenwagen, Feuerwehr oder Polizei über die Lakebrücke schicken kann.
Deswegen wird die Lakebrücke deutlich breiter als die heutige schmale Brücke aus dem Jahr 1984. Nach den Plänen ragen die Stahlbögen der neuen Brücke bis zu 16 Meter über den Wasserspiegel. Die Gesamtbreite der Brücke beträgt etwa sieben Meter.
Auch der Ruhrtalradweg soll für die IGA 27 ausgebaut werden, damit Radler und Fußgänger sich an besonders belebten Flecken nicht mehr in Quere kommen. Auch hier sieht Stadtbaurat Rommelfanger keine größeren Probleme. Die Förderfähigkeit sei bereits vorgeklärt. „Und für den Radwegeausbau steht derzeit sehr viel Geld zur Verfügung.“ Die Stadt will bald für die planerischen Vorarbeiten einen Auftrag vergeben. Die Erneuerung der Lake-Brücke und die bessere Anbindung von Haus Herbede, die ebenfalls zur IGA fertig sein sollen, finanziert übrigens Straßen NRW.
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