Witten. Wieder haben Kupferdiebe in Witten zugeschlagen und sieben Fallrohre des Ev. Gemeindehauses Rüdinghausen gestohlen. Jetzt darf es nicht regnen.
Erneut haben Kupferdiebe in Witten zugeschlagen – diesmal am Ev. Gemeindehaus in Rüdinghausen. Sieben Fallrohre, die rund ums Gebäude angebracht waren, sind in der Nacht von Samstag auf Sonntag (12./13.8.) verschwunden. Außerdem wurden sämtliche Erdkabel herausgerissen und durchgeschnitten. „Die wussten, was sie tun“, sagt Hausmeisterin Anja Stamm.
Sie war es, die den Diebstahl und die Zerstörung bemerkte. Die 54-Jährige war am späten Sonntagvormittag vor Ort, um noch letzte Vorbereitungen für eine um 12 Uhr stattfindende Tauffeier zu treffen. „Da habe ich schon von weitem gesehen, dass irgendwas nicht stimmte“, erinnert sie sich. Das Fallrohr direkt an der Eingangstür hing geknickt herunter – die Diebe konnten es offenbar nicht aus der Verankerung reißen. Ein weiteres in einer Nische haben sie offenbar übersehen, ein drittes an einer schwer zugänglichen Ecke ebenfalls unbehelligt gelassen.
Über 30 Meter Rohr fehlen
Dennoch: Rund 30 bis 35 Meter Rohr fehlen insgesamt, überschlägt Gemeindemitglied Werner Kuhn (63) die gestohlene Menge. Er ist gerade ehrenamtlich im Einsatz und beseitigt überflüssiges Grün rund ums recht versteckt liegende Gemeindehaus an der Brunebecker Straße.
Insgesamt würde das Material, bei dem es sich um Gebrauchskupfer handele, etwa zehn Kilo wiegen, schätzt Kuhn. Der Wert liege bei sieben bis acht Euro pro Kilo. Er schüttelt den Kopf. Denn der Aufwand, den die Diebe betrieben haben, steht in keinem Verhältnis zum möglichen Gewinn. „Die müssen richtig mit Kraft gearbeitet haben.“
Die Halterungen, mit denen die Rohre befestigt waren, sind geöffnet und teils aus der Wand gerissen. In den Regenrinnen klaffen nun große Löcher. In der Nacht zu Dienstag und für die kommenden Tage ist wieder Niederschlag angesagt. „Zur Not müssen wir erstmal unter jedes Loch einen Eimer stellen“, sagt Sabine Schönhals (57).
Gemeinde befürchtet Wasserschaden am Gebäude
Die Kirchbaumeisterin kümmert sich – auch ehrenamtlich – um Bauangelegenheiten und Liegenschaften der Gemeinde. Sollte es nur sporadisch regnen, „dann schütten wir das Wasser halt ab und zu aus“. Bei Starkregen bestehe die Gefahr, dass die Feuchtigkeit auch die Fassade beschädigt. „Im schlimmsten Fall kriegen wir einen Wasserschaden am Gebäude.“ Ob dieser ebenfalls durch die Versicherung abgedeckt wäre, weiß sie noch nicht. „Wenn nicht, hätten wir ein Problem.“ Denn solch eine Summe sei im Budget der Gemeinde nicht vorgesehen.
Aktuell belaufe sich der Schaden auf rund 3.000 Euro, schätzt die Kirchbaumeisterin. Eine Strafanzeige bei der Polizei sei gestellt, ein Handwerker bereits kontaktiert. Der mache zunächst einen Kostenvoranschlag, der dann bei der Versicherung eingereicht wird. Klar ist schon jetzt: Die neuen Rohre werden aus Kunststoff sein. „Sonst haben wir in sechs Monaten das gleiche Problem“, sagt Sabine Schönhals.
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Die Gemeinde ist schon mehrfach von Dieben heimgesucht worden. 2018 wurde die historische Glocke vor der Kirche an der Wemerstraße gestohlen. Auch ein kupfernes Fallrohr am Gotteshaus wurde vor ein paar Jahren entwendet. Sicherheitshalber haben Gemeindemitglieder nach dem aktuellen Diebstahl den Friedhof kontrolliert. Dort schien alles in Ordnung.
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Über Kameraüberwachung am Gemeindehaus wurde bereits nachgedacht – und die Idee verworfen. „Das ist hier schließlich ein öffentlicher Ort.“ Die Kirchbaumeisterin ist erschüttert über den Vorfall: „Wer sich an kirchlichem Eigentum vergreift, für den fehlt mir jedes Verständnis.“ Viele Gemeindemitglieder würden sich ehrenamtlich engagieren. „Und wir versuchen, für diese Menschen hier einen schönen Ort zu schaffen.“