Witten. Die Stadt hat rund 200 Unternehmen nach ihrer Zufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort Witten befragt. Die Ergebnisse fallen durchwachsen aus.

Die Stadt hat die Ergebnisse einer Unternehmer-Umfrage veröffentlicht. Für den Wirtschaftsbeirat wurden über einen Monat lang mehr als 200 Firmen – überwiegend aus den Bereichen Dienstleistung und Handwerk – nach ihrer Zufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort Witten befragt.

Die Ergebnisse fallen durchwachsen aus. Kritik gibt es vor allem an der Kommunalpolitik. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen sind der Meinung, dass die lokalen Parteien zu wenig für den Wirtschaftsstandort tun. Auch die hohen Steuern, Gebühren, und Abgaben sowie fehlende Gewerbeflächen wurde als Negativbeispiele genannt.

Lage der Stadt Witten wird positiv gesehen

Positiv bewerten die Unternehmer hingegen die Lage der Universitätsstadt mitten im Ruhrgebiet und an den Autobahnen. Mehr als zwei Drittel sind mit dem Standort Witten zufrieden, rund 30 Prozent fühlen sich „weniger wohl“ oder „gar nicht wohl“.

Zudem fordern die Befragten Verbesserungen in den Punkten Verkehrssituation, Innenstadtentwicklung und Digitalisierung. Hier würden sich die Unternehmen beispielsweise mehr digitale Möglichkeiten, zum Beispiel im Hinblick auf Bauanfragen oder- anträge, wünschen.

Die Stadt ist teilweise schon aktiv geworden und hat beispielsweise eine Stelle für Baustellenmanagement geschaffen sowie einen Digitalisierungsbeauftragten eingestellt. Die Zufriedenheit der Firmen mit der Verwaltung scheint dennoch eher gering zu sein. So gaben 41 Prozent an, dass sie mit der Beratungs- und Servicequalität weder „zufrieden noch unzufrieden“ sind, 24 Prozent wählten die Antwort „eher unzufrieden“ und nur 20 Prozent sind „zufrieden“.

Unternehmen wollen neue Mitarbeiter einstellen

„Die Ergebnisse geben uns die Chance, gezielt Verbesserungen vorzunehmen sowie gemeinsam im Wirtschaftsbeirat an Problemlösungen zu arbeiten“, sagt Bürgermeister Lars König, der auch Vorsitzender des Beirats ist.

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Auch die Zukunft der Unternehmen selbst war Teil der Umfrage. So planen über 60 Prozent der Firmen, in den nächsten drei Jahren im Durchschnitt neun neue Mitarbeiter einzustellen. Gefragt sind dort insbesondere Arbeitskräfte mit dualer Ausbildung. Personal mit Hochschulabschluss wird hingegen nur von 38 Prozent der teilnehmenden Betriebe gesucht. Positiv fällt in der Umfrage auf, dass 90 Prozent der Unternehmen in den kommenden drei Jahren keinen Stellenabbau planen.

Ziel des Wirtschaftsbeirats ist es nun, für die genannten Punkte Lösungsvorschläge zu erarbeiten und diese dann in Verwaltung und Politik zu tragen. Alle Ergebnisse der Umfrage gibt es unter witten.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/sta62/WIFOE/Ergebnisse_Unternehmensbefragung_2023.pdf.