Witten. Noch herrscht dichtes Handwerker-Gewusel auf der Baustelle an der Breite Straße in Witten. Die neue Kita steht aber schon in den Startlöchern.

Der große Klinkerbau an der Breite Straße ist zwar noch nicht ganz fertig. Die neue Kita des Berliner Trägers „Stepke“ soll aber trotzdem pünktlich zum 1. August im Erdgeschoss einziehen.

Das bestätigte das Unternehmen mit mehreren Regionalleitungen in NRW jetzt auf Anfrage. Vier Gruppen mit 75 Kindern sind in der „Traumwerkstatt“ geplant. Damit würde sich die angespannte Platzsituation gerade in der Innenstadt verbessern.

Außengelände der neuen Wittener Kita noch nicht fertig

Beim Baustellenbesuch stellt man fest, dass die Kita tatsächlich am weitesten zu sein scheint. Man sieht schön gestrichene Wände in Ockergelb und hellem Grün, die Garderobe hängt schon, kleine Küchenzeilen in dunklem Kirschrot sind ebenfalls bereits aufgebaut.

Nur das Außengelände auf der Rückseite ist noch nicht fertig. Zwei Rutschen stehen zwar schon, ebenso das Holzgerüst für die Schaukel. Aber die Landschaftsbauer dürften noch ein paar Wochen brauchen. Für August war die Fertigstellung des Anfang 2022 begonnenen viergeschossigen Neubaus geplant.

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So gut wie fertig ist der Vorplatz. Man staunt, wie viel Fläche dort gepflastert ist – in Zeiten von Klimaschutz und Hitzesommern. Aber es gibt ja auch Beete, die im Herbst bepflanzt werden. Schon montiert sind Fahrradbügel. Zu sehen sind auch eine neue Holzbank und ein Spielgerät.

Die ersten Spielgerüste für die Kita, die im Erdgeschoss des Mehrgenerationenhauses einzieht, stehen schon. Das Außengelände für den neuen Innenstadt-Kindergarten ist aber noch nicht fertig.
Die ersten Spielgerüste für die Kita, die im Erdgeschoss des Mehrgenerationenhauses einzieht, stehen schon. Das Außengelände für den neuen Innenstadt-Kindergarten ist aber noch nicht fertig. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Auch der Bürgersteig auf der Seite des Neubaus ist bereits gepflastert, ein echter Gewinn für die Breite Straße an dieser Stelle in der Nähe der Pizzeria. Die Klinkerbau-Fassade wirkt schon seit längerem „fertig“, es herrscht aber noch dichtes Handwerker-Gewusel. Plattenverlegungen vor den Wohnungen, letzte Dacharbeiten und Elektroinstallationen sind unter anderem noch zu erledigen. Hier investiert der Münsteraner Projektentwickler „Dekon“ Millionen.

Zwölf der 28 Wohnungen sollen kleinere Studierenden-Appartments werden, 16 weitere Wohnungen sind barrierefrei, mit zwei bis vier Zimmern. Es gibt auch Penthouse-Wohnungen im Dachgeschoss. Plus Kita bilden sie Wittens erstes Mehrgenerationenhaus mitten in der Innenstadt. Der große, aber ansehnlich wirkende Gebäudekörper hat noch einen Seitentrakt Richtung Bahngelände, dessen Bewohner von ihren Balkons auf das 1000 m² große Außengelände mit Spielfläche für die Kita und einem Gemeinschaftsgarten blicken werden.

Die Arbeiten auf dem Karl-Marx-Platz ruhen derzeit. Die Baufirma ist in der Sommerpause.
Die Arbeiten auf dem Karl-Marx-Platz ruhen derzeit. Die Baufirma ist in der Sommerpause. © Jürgen Augstein

Derweil ruhen momentan die im Januar begonnenen Arbeiten auf dem gegenüberliegenden Karl-Marx-Platz, der für drei Millionen Euro komplett umgestaltet wird. Mehr Grün, mehr Flair, weniger Beton und Parkplätze – so die vielversprechende Planung. Noch ist es aber eine kaum zu überschauende Großbaustelle, aus der tapfer die „Germania“ mit ihrem Denkmal herausragt – umgeben von Kies- und Sandbergen, Baggern, Rohren, Steinen und Schutt, kurz jeder Menge Baumaterial. Zum Glück wird die alte Kastanie durch einen Zaun geschützt.

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Das Bauunternehmen ist momentan in der Sommerpause, wie die Stadt mitteilt. Ende Juli soll es mit einem neuen Bauabschnitt weitergehen. „Die Arbeiten sind inzwischen leicht hinter dem ursprünglich kommunizierten Zeitplan“, erklärt Stadtsprecher Jörg Schäfer. Ein Grund für die Verzögerung seien die Hohlräume gewesen, die man unter der Straße gefunden hatte und die die Arbeiten unerwartet ausgebremst hätten. Nun wird der Platz wohl nicht Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres fertig, sondern erst im Frühjahr 2024.

Nadelöhr Breite Straße: Wegen der Großbaustelle wird der Verkehr nur einspurig geführt. Ein Wendemanöver, wie es hier ein fehlgeleiteter Lkw-Fahrer vollzieht, wird da schon zum echten Kunststück.
Nadelöhr Breite Straße: Wegen der Großbaustelle wird der Verkehr nur einspurig geführt. Ein Wendemanöver, wie es hier ein fehlgeleiteter Lkw-Fahrer vollzieht, wird da schon zum echten Kunststück. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Das bedeutet auch für Autofahrer: Weiter Nerven behalten. Die mit rotweißen Sperrbaken gespickte Breite Straße wird also noch ein halbes Jahr bis Dreivierteljahr ein Nadelöhr mit Baustellenampeln bleiben, nur halbseitig befahrbar und ab der „31. Kalenderwoche“ mit einer etwas geänderten Verkehrsführung, wie die Stadt ankündigt. Im nächsten Bauabschnitt ist der Bürgersteig auf der Seite des Karl-Marx-Platzes an der Reihe.

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