Witten. Nach einer radikalen Gewichtsabnahme bleibt meist überschüssige Haut zurück. Eine OP kann helfen. Warum sich ein Wittener dazu entschieden hat.
Das Marien-Hospital in Witten hat einen neuen Spezialisten eingestellt, der bei ehemals stark Übergewichtigen die zurückgebliebene Haut entfernt. Für viele Betroffen der letzte Schritt ins neue Leben. Einen, den es besonders freut, dass Heiko Sorg nun hier praktiziert, ist Lars Bätz.
Der 48-Jährige ist Leiter der Adipositas Selbsthilfegruppe Witten – und er lag selbst schon bei Sorg unterm Messer. „Das ist ein großer Vorteil für unsere Mitglieder“, urteilt Bätz. Es ergebe auch Sinn, dass nun alles unter einem Dach verfügbar sei.
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Selbsthilfegruppe war schon lange mit Spezialist Sorg im Austausch
Den Chirurgen, der jetzt die neue Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie leitet, kennt Bätz schon seit Jahren. Denn der Fachmann war auch schon zu Vorträgen in der Selbsthilfegruppe zu Gast. „Ich schätze ihn sehr.“ Auch deshalb entschied sich der Berufskraftfahrer für seine eigenen Operationen für Sorg, der da noch am Knappschaftskrankenhaus in Dortmund arbeitete.
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Bätz hat sich vor acht Jahren einer Magenverkleinerung im Marien-Hospital unterzogen – und danach sein Gewicht binnen eines Jahres von 160 auf 82 Kilo fast halbiert. Denn er hat durch den minimal-invasiven Eingriff einen sogenannten Schlauchmagen, mit dem er nur noch kleine Nahrungsmengen aufnehmen kann.
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Seine Gewichtsreduzierung förderte der Bommerholzer zusätzlich durch Sport. 2020 ließ er sich dann die Bauchdecke straffen, 2021 folgten Rücken und Gesäß. „Die wiederherstellenden Operationen waren für mich persönlich sehr wichtig“, sagt Bätz. Denn er hat sich den gesunden Lebensstil beibehalten. „Ich jogge sehr viel, dabei hat die überschüssige Haut geschmerzt.“ Das gab für ihn den Ausschlag zur OP. „Ich habe jetzt große Narben, aber ein besseres Lebensgefühl.“
Tägliches Gesprächsthema
Bei der Selbsthilfegruppe Adipositas seien solche Operationen immer ein großes, sogar tägliches Gesprächsthema. Innerhalb des auf mehr als 1000 Personen angewachsenen Netzwerks gibt es zu diesem Thema auch eine Gruppe, die sich gesondert mit allen Fragen rund um die Hautstraffung beschäftigt. Zu den vier monatlichen Treffen der Selbsthilfegruppe in Witten kommen im Schnitt je 40 Personen. Die Gruppe trifft sich am ersten Freitag im Monat von 10 bis 12 Uhr in den Räumen der Selbsthilfegruppe im Marien-Hospital, Haus B. Ebenso am ersten und zweiten Mittwoch im Monat von 18 bis 20 Uhr.
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Das Treffen am ersten Mittwoch ist reserviert für Betroffene, die erstmals Kontakt zur Gruppe suchen und noch vor der Magen-OP stehen. Und am dritten Mittwoch treffen sich die „Fortgeschrittenen“ in lockerer Atmosphäre in einer Gaststätte. Das sind die Menschen, deren Magenverkleinerung mehr als ein Jahr zurückliegt. Denn dann würden sich oft neue Probleme ergeben, sagt Lars Bätz. (Kontakt: Lars-SHG@gmx.de).
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