Witten. Nachdem es am Nachmittag ruhig war, traf das Unwetter Witten in der Nacht doch stärker. Noch immer kommt es zu Einschränkungen im Nahverkehr.

Anders als noch der Nachmittag verlief die Nacht von Donnerstag auf Freitag für die Feuerwehr in Witten nicht so ruhig. Es regnete noch einmal stark, die Einsatzkräfte mussten insgesamt zehnmal ausrücken. Auch eine S-Bahn fiel aus und fuhr bis zum Mittag nicht.

„Wir waren hauptsächlich in der Innenstadt unterwegs“, zieht Feuerwehrsprecher Ulli Gehrke eine Unwetter-Bilanz für Witten. Am häufigsten mussten die Einsatzkräfte ausrücken, weil Keller vollgelaufen waren. Los ging es gegen Mitternacht.

Etwas größer fiel ein Einsatz an der Unterführung Schleiermacherstraße/Annenstraße aus. Dort, wo der Rheinische Esel die Straße überquert und die Fahrbahn in einer Senke liegt, war aufgrund der Regenmengen einmal mehr kein Durchkommen mehr. Die Feuerwehr pumpte das Wasser vor Ort ab. Zudem stürzte am Helenenweg ein Baum auf ein Gebäude. „Dort ging aber auch alles glimpflich aus“, sagt Gehrke.

S 5 in Witten muss evakuiert werden

Gegen ein Uhr mussten die Einsatzkräfte dann zum Bahnübergang an der Kreisstraße. Nach Informationen dieser Redaktion wurde die Oberleitung der S-Bahn-Linie 5, die zwischen Dortmund und Hagen verkehrt, von einem Blitz getroffen. „Das Ganze passierte auf offener Strecke. Dort ist es dann nicht so leicht, die Leute zu evakuieren. Deshalb haben wir geholfen“, so der Feuerwehrsprecher. Auch das Notfallmanagement der Bahn war vor Ort. Die Passagiere hatten nach rund einer Stunde alle den Zug verlassen und konnten ihre Reise per Taxi fortsetzen.

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„Bis mindestens zwölf Uhr kann die S 5 nicht fahren“, erklärte ein Bahnsprecher am Freitagmorgen. Die Fahrgäste mussten deshalb auf Buslinien umsteigen. Die Entstörungstrupps würden nach und nach alle Schäden dieser Nacht abarbeiten, hieß es. „Wir sind zuversichtlich, dass gegen Mittag wieder alles so läuft, wie die Gäste es gewohnt sind.“ Den Blitzeinschlag kann die Deutsche Bahn jedoch nicht offiziell bestätigen. „Was die genaue Ursache war, können wir nicht sagen. Klar ist aber, dass es sich um einen unwetterbedingten Halt auf offener Strecke handelte“, so der Bahnsprecher.

Auf der Straße „Kohlensiepen“ in Witten strömte das Regenwasser in einen Gulli
Auf der Straße „Kohlensiepen“ in Witten strömte das Regenwasser in einen Gulli © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Für die Feuerwehr waren die Einsätze aufgrund des Unwetters am Freitag noch nicht abgeschlossen. So rückte ein Trupp am Vormittag noch einmal zum Hackertsbergweg in Schnee aus. Dabei war von einem „Hindernis auf der Straße“ die Rede. „Es ist oft so, dass die Menschen am Morgen dann sehen, was in der Nacht passiert ist und uns informieren. Deswegen haben wir noch mit kleineren Nachwehen zu tun“, sagt Sprecher Ulli Gehrke.

Open-Air-Kino startet mit einem Tag Verspätung

Er hat auch gleich noch einen Tipp für zukünftige Unwetter parat. „So lange es geht, sollen die Leute sich selber helfen.“ Die Feuerwehr könne mit ihrem Sauger erst ab einer Wasserhöhe von 15 Zentimetern tätig werden. Insgesamt ist Witten aber noch glimpflich davon gekommen.

Anders sah es in den Städten in der Umgebung aus. Das Freibad in Bochum-Werne musste aufgrund eines Wassereinbruchs im Technikraum geschlossen bleiben. In Witten konnten die Schwimmer ihre Bahnen am Freitag in Annen wieder wie gewohnt ziehen.

Auch das Open-Air-Kino konnte am Freitag an der Herdecker Straße starten, nachdem der Auftakt am Donnerstag wegen des Unwetters noch ins Wasser gefallen war. Auf der Programmliste: „Benjamin Blümchen“ und „Ein Mann namens Otto“. Nach einer etwas turbulenten Nacht ist die Normalität zurückgekehrt. Und das erste Ferien-Wochenende hat begonnen.

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