Witten. Beim dritten Klimamarkt in Witten stand das Thema Gesundheit im Mittelpunkt. Denn wer die Umwelt schützt, tut damit auch sich selbst etwas Gutes.

Solaranlagen für die Steckdose, Elektroautos oder Möbel aus Mülltonnen: Die rund 20 Partner der Klima-Allianz Witten haben im Rahmen des dritten Klimamarktes auf dem Rathausplatz einiges aufgefahren, um den Wittenern zu zeigen, mit welchen Mitteln der Klimawandel bekämpft werden kann.

Schwerpunktthema der diesjährigen Ausgabe ist die Gesundheit. Wie das persönliche Wohlbefinden und Klimaschutz zusammenhängen, weiß Sonja Schmalen von Health for Future. „Viele Menschen verbinden Klimaschutz nur mit Verzicht. Fakt ist aber: Wer das Klima schützt, lebt auch gesünder.“ Schmalen lebt in Köln und arbeitet als Ergotherapeutin.

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Den weiten Weg nach Witten hat sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. „Wenn man sich nur 15 Minuten täglich aktiv bewegt, bringt das schon eine Menge. Es muss nicht immer Leistungssport sein. Es reicht auch, wenn man den Weg zur Bahnhaltestelle zu Fuß zurücklegt.“

Auf den Zusammenhang von Klima und Gesundheit aufmerksam machen

Unter dem Namen Health for Future haben sich Menschen aus unterschiedlichen Berufen der Gesundheitsindustrie zusammengeschlossen, um auf den Zusammenhang von Klima und Gesundheit aufmerksam zu machen. Da sich mit dem Verhindern einer Erkrankung kein oder weniger Geld verdienen lässt als mit einer Behandlung, werden präventive Maßnahmen meist vernachlässigt, kritisiert Schmalen. Umso wichtiger ist es, selbst aktiv zu werden und eigene Verhaltensweisen zu hinterfragen.

Informierten für die Klima-Allianz (v.l.): Stefan Borggraefe, Dr. Liane Hein (auch Health for Future), Raphael Jolly, Janine Plickert und Werner Frischmann.
Informierten für die Klima-Allianz (v.l.): Stefan Borggraefe, Dr. Liane Hein (auch Health for Future), Raphael Jolly, Janine Plickert und Werner Frischmann. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Ein paar Meter weiter, am Stand der Stadtwerke, informieren sich Klaus und Sabine Bauschke über eine Photovoltaikanlage, denn das Ehepaar möchte eigenen Ökostrom produzieren. Die Anlage wollen sie aus Überzeugung montieren lassen, große Einsparmöglichkeiten rechnen sie sich nicht aus. „Unser Verbrauch ist schon sehr niedrig. Wir wohnen in einem Energiesparhaus. Unsere Steckdosen sind abschaltbar und wir achten darauf, dass keine Geräte im Standby Strom verbrauchen“, so Sabine Bauschke. Zudem soll Bauschkes Hybridauto künftig mit Strom aus der PV-Anlage geladen werden, so der Plan.

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Upcycling ausgedienter Container bei der AHE

Am Stand des Entsorgungsbetriebs AHE hingegen gibt es kreative Möbel aus der Lehrwerkstatt zu bestaunen. In mühsamer Arbeit haben die Azubis der AHE zwei Plastikmülltonnen, wie sie vor jedem Wittener Haus stehen, aufgeschnitten, mit Sitzflächen versehen und gepolstert.

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Das absolute Highlight ist allerdings eine Art Strandkorb, der aus einem stählernem Müllcontainer gebaut wurde. „Dieser Containertyp wird mittlerweile nicht mehr eingesetzt. Anstatt den Container in die Verwertung zu geben, haben unsere Auszubildenden ihm neues Leben eingehaucht“, verrät Johannes Einig, Geschäftsführer der AHE. Eine eigene Möbellinie ist – trotz der großen Nachfrage – nicht geplant.

Auch wenn der Klimamarkt – wohl auch angesichts der starken Konkurrenz durch Bundesligaendspurt und der Krönung von König Charles – nicht eben von Besuchern überrannt wurde, zeigte sich Werner Frischmann, Vorsitzender der Klimaallianz und Schirmherr des Klimamarkts, mit der Resonanz zufrieden. „Mehr geht natürlich immer.“

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