Witten. Nach dem tödlichen Unfall auf der Ardeystraße Richtung Witten-Schnee wird erneut über mehr Sicherheit diskutiert. Es war nicht das erste Unglück.
Schon wieder hat es einen tödlichen Unfall auf der Ardeystraße stadtauswärts in Richtung Schnee gegeben. Ein 47-jähriger Motorradfahrer kam am Donnerstagabend in Höhe der Herdecker Straße in einer leichten Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn und stürzte so schwer, dass er seinen Verletzungen noch im Rettungswagen erlag. Es ist nicht der erste schlimme Unfall auf dieser Strecke. Weshalb auch die Politik wieder diskutiert.
Es war zirka 20 Uhr, als der Mann die Kontrolle über sein Motorrad verlor und gegen den Bordstein und einen Leitpfosten krachte. Zur genauen Unfallursache und zur Geschwindigkeit kann die Polizei am Freitag noch keine Angaben machen. Erlaubt sind in dem Abschnitt 50 km/h. Sonst darf man auf der Landstraße auch schneller fahren.
Bereits im November 2021 war ein Autofahrer auf derselben Strecke knapp 500 Meter weiter in Richtung Herdecke verunglückt – kurz nach dem Parkplatz „Oberes Herrenholz“. Seine Beifahrerin starb. Bei zwei weiteren Unfällen wurden drei Menschen schwer verletzt. Deshalb wurden nicht zuletzt aus der Politik wiederholt Rufe nach Geschwindigkeitsbegrenzungen und weiteren Sicherheitsmaßnahmen laut.
Maßnahmen in Witten noch nicht vollzogen
Zwar hat sich der jüngste Unfall nicht direkt an jener Stelle am „Oberen Herrenholz“ ereignet, die bereits als Unfallschwerpunkt eingestuft wurde. Man müsse jedoch den gesamten Bereich ab der Kreuzung Herdecker Straße in Betracht ziehen, sagt der Verkehrsausschussvorsitzende Julian Fennhahn (CDU). „Es ist wirklich tragisch, dass dort ein Unfall passiert ist. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen des Opfers. Wir werden das Thema im Verkehrsausschuss wieder intensiv diskutieren“, so der 38-Jährige.
Aber was ist die Lösung? Die Unfallkommission hatte bereits im Juni vergangenen Jahres vorgeschlagen, in der Kurve in Höhe des Oberen Herrenholzes die Leitplanken zu verlängern sowie pfeilförmige Richtungstafeln zu installieren. Noch ist das allerdings nicht geschehen.
In einem ersten Schritt wurden nach Angaben von Straßen NRW die Straßenmarkierungen überprüft, die allesamt in Ordnung seien. „Solche Dinge sind nicht immer so schnell und leicht umzusetzen. Die Prüfung ist allerdings abgeschlossen“, sagt Sprecher Andreas Berg. Wann und wie das Ganze umgesetzt wird, könne aber noch nicht gesagt werden.
Straßen NRW: Tempomessungen in moderatem Bereich
Die SPD fordert auf der gesamten Strecke schon seit längerer Zeit Tempo 50. Von Herdecke aus kommend gilt aktuell bis kurz vor der Kreuzung Herdecker Straße und ebenso in dem Waldstück in Richtung Schnee Tempo 70. Die CDU hingegen hatte sich bislang nicht für eine Geschwindigkeitsreduzierung ausgesprochen. Sie setzt vielmehr auf Tempokontrollen.
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„Der Verkehrsausschuss hatte vorgeschlagen, dass in Höhe der Kreuzung Herdecker Straße stationäre Blitzer aufgestellt werden“, sagt Fennhahn. Auch die SPD und die Grünen unterstützten das Vorhaben kurz nach dem ersten tödlichen Unfall im November. Das sei allerdings vom EN-Kreis abgelehnt worden, so der Unionspolitiker.
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Zuletzt hatte die Stadt an der besagten Stelle selbst gemessen. Laut Straßen NRW wurde in der 70er-Zone in beiden Richtungen 67 bis 78 km/h gefahren. „Das ist alles in einem sehr moderaten Bereich. Vor allem, da die Geschwindigkeit teilweise sogar unter den vorgegebenen 70 Stundenkilometern lag“, sagt Straßen-NRW-Sprecher Berg. Zudem müsse man sich die einzelnen Ursachen für die Unfälle anschauen. „Das Tempo zu drosseln, heißt nicht immer, dass es automatisch auch sicherer wird.“
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