Witten/Bochum. Seit Mittwochmorgen fahren wieder Züge von Witten nach Bochum und Essen. Inzwischen sind weitere Details über die Ursache bekannt geworden.
Nach den fast 24-stündigen Zugausfällen von Witten in Richtung Bochum und Essen fahren die Bahnen inzwischen wieder. „Die Reparaturen wurden am frühen Morgen beendet“, sagte ein Bahnsprecher am Mittwochmorgen.
Den ganzen Dienstag über hatte der Totalausfall eines Stellwerks den Bochumer Hauptbahnhof vom Rest des Ruhrgebiets abgeschnitten – mit massiven Auswirkungen für Witten. Beide Linien in die wichtigen Revierstädte, RB 40 und RE 16, fuhren höchstens von Hagen bis Witten und zurück.
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Nachdem Pendler am ganz frühen Mittwochmorgen immer noch auf Ersatzbusse oder andere Züge ausweichen mussten, etwa über Dortmund, fuhren die ersten Züge ab zirka 6.30 Uhr wieder durchgehend nach Bochum und Essen.
Der RE 16 startete zum Beispiel fahrplanmäßig genau um 7.02 Uhr von Gleis 3, während die RB 40 ungewohnterweise um 7.14 Uhr auf Gleis 2 abfuhr. Dafür fiel sie um die gewohnte Zeit um halb acht aus, während derselbe Zug eine Stunde später (8.31 Uhr) wiederum pünktlich angezeigt wurde.
„Es ruckelt sich wieder ein“, sagte der Bahnsprecher auf Anfrage. Mit Zugausfällen und überraschenden Abfahrtszeiten musste gestern aber nach wie vor gerechnet werden. Und da gibt es ja noch den ganz normalen Ärger mit der Bahn: Mehrfach fiel morgens die S 5 nach Dortmund aus. „Reparatur am Zug“, hieß es.
Der Stellwerkausfall ist offenbar durch einen missglückten Kabeldiebstahl verursacht worden. Tatort ist nach Angaben der Bundespolizei der Streckenbereich beim Haltepunkt Bochum-Ehrenfeld gewesen, nahe am Bahnsteig gelegen. Unbekannte hätten dort mehrere Kabel gekappt: Signalkabel, Erdungskabel – und auch ein Lichtwellenkabel. Über dieses Glasfaserkabel würden normalerweise Ein- und Ausfahrtsignale an Bahnhöfen und Haltepunkten angesteuert.
Bundespolizei: Täter hatten es wahrscheinlich auf Kupferkabel abgesehen
„Wir gehen im Moment von einem vereitelten Kabeldiebstahl aus“, sagt Sprecher Hendrik Bagert. Im Umfeld des Tatorts, „in möglicher Fluchtrichtung“, hätten Bundespolizisten Schneidewerkzeug sichergestellt, „eine Art Bolzenschneider“. Die Vermutung der Ermittler: Die unbekannten Täter hatten es wahrscheinlich auf Kupferkabel abgesehen. Die Erfahrung in solchen Fällen zeige, dass die Diebe oftmals aufgäben, wenn sie auf Glasfaserkabel stoßen. Einen gezielten Sabotageakt „schließen wir zum jetzigen Zeitpunkt aus“, so Bagert.
Womöglich wurden die Täter am Dienstagmorgen aber auch gestört und flüchteten deshalb. Schützen lasse sich die Infrastruktur an der freien Strecke übrigens nicht zu hundert Prozent, sagt ein Bahnsprecher. Der Tatort war direkt an den Bahngleisen, „man kann da nichts einzäunen“. Details zu Schutzmaßnahmen will der Sprecher nicht nennen, um etwaigen Tätern keine Hinweise zu geben.
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