Witten. Nach einer Messerattacke gegen seinen Vater muss ein Wittener in eine psychiatrische Klinik. Vor Gericht zeigt der Angeklagte sich reumütig.
Ein 25-jähriger Wittener, der im September in Stockum mit einem Messer auf seinen Vater losgegangen ist, muss in eine geschlossene psychiatrische Klinik. Das entschieden die Richter des Landgerichts Bochum am Montag, 3. April.
Das Opfer wurde bei der Attacke schwer verletzt und ist bis heute arbeitsunfähig. Der Angeklagte leide unter einer Psychose und sei daher nicht schuldfähig, urteilten die Richter. Er habe damals im Wahn gehandelt, als er mindestens sechs mal mit dem Messer auf seinen Vater einstach. Ein Stich verfehlte die Lunge nur knapp. Weil von dem Mann weiterhin eine Gefahr ausgehe, müsse er zur Behandlung in eine geschlossene Klinik eingewiesen werden.
Vater wollte Sohn aus Wohnung in Witten klagen
Der Vater wollte den Sohn seinerzeit aus seiner Wohnung herausklagen. Er habe seinem Vater nur Angst machen und ihn nie ernsthaft verletzen wollen, behauptete der Angeklagte, der aktuell bereits in einer Klinik untergebracht ist. „Mir tut die Tat leid“, entschuldigte er sich vor Gericht. Vor der Bluttat hatte er Steine auf Autos geworfen. Ein kiloschwerer Stein traf die Motorhaube und die Frontscheibe eines Autos und verursachte 4400 Euro Sachschaden.
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Als der 55-jährige Vater am Tattag gegen 17 Uhr die Wohnungstür öffnete, stach der Sohn unvermittelt auf ihn ein. Die Klinge traf unter anderem den Brustkorb. Der Mann verlor viel Blut, konnte aber die Tür verschließen. Im Krankenhaus wurden sechs Stichwunden festgestellt. Mittlerweile sind die Verletzungen alle verheilt.
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