Witten. Weitere Zeugen haben am Donnerstag vor Gericht den Messerangriff auf einen Security-Mann im Wittener Rathaus geschildert. Das sagten sie aus.

Im Prozess gegen den Messerstecher vom Rathaus versucht das Schwurgericht in Bochum weiterhin, sich ein Bild von der Tat zu machen. Am 12. Januar war ein Security-Mitarbeiter mit einem Messer angegriffen und verletzt worden.

Der 34-jährige Angeklagte hat alle Vorwürfe zugegeben, allerdings bestritten, das Opfer töten zu wollen. Am Donnerstag vernahmen die Richter weitere Zeugen. Die Staatsanwaltschaft wertet die Tat als versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung. Anfangs waren die Ermittlungen wegen versuchten Totschlags geführt worden.

Kollege tritt Angreifer im Wittener Rathaus mit Standaschenbecher entgegen

Ein 41 Jahre alter Mann sagte am Donnerstag aus, er habe sich mit dem Security-Mitarbeiter unterhalten, weil er einen Termin im Rathaus wahrnehmen wollte. Plötzlich sei der Mann mit einem Messer angegriffen worden. Er selbst sei sehr geschockt gewesen. Ein Kollege des Opfers sei zu Hilfe gekommen und dem Angreifer mit einem Standaschenbecher entgegengetreten. Das Opfer habe rücklings auf dem Boden gelegen und mit den Füßen gewedelt, um sich zu verteidigen. Der Angreifer habe weiter versucht, den Mann zu verletzen.

Bei der Tatwaffe soll es sich um ein Messer mit 20 Zentimeter langer Klinge gehandelt haben, was aber nach der Tat nicht aufgefunden wurde. Ein anderer Zeuge, ein 18-jähriger Schüler, sagte, vor der Tat habe der Angeklagte seinen Rucksack in Rathausnähe weggeworfen. Dann sei er zum Rathaus gegangen. Eine Frau sei dann schreiend weggelaufen. Erst als der Täter flüchtete, habe er das Messer in seiner Hand gesehen. Unterwegs warf der Mann seine Jacke weg, so der Schüler. Auch eine 43-jährige Frau hatte aus ihrem Büro den Messerangriff beobachtet. Die Schilderungen aller Zeugen ähneln sich. Der Prozess geht im neuen Jahr weiter.