Witten. Der Rat der Stadt Witten hat einen neuen Bebauungsplan fürs Wickmanngelände beschlossen. Große Geschäfte sind dort künftig nicht mehr erlaubt.
Nach dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima hat auch der Rat der Stadt Witten einem neuen Bebauungsplan für das Wickmanngelände in Annen zugestimmt – bei zehn Gegenstimmen. Er soll verhindern, dass sich dort bestimmte Branchen und großflächiger Einzelhandel ansiedeln können.
Denn die Fläche zwischen Annen- und Westfalenstraße könnte angesichts ihrer zentralen Lage, kostenloser Parkplätze und guter ÖPNV-Anbindung der ohnehin kriselnden Innenstadt gefährlich werden, warnen Kritiker. Genau das will die Stadt verhindern. Einzelhandelsbetriebe mit Spielwaren, Schuhen und Sportartikeln sollen deshalb künftig nicht mehr erlaubt sein. Ebenso dürfen sich allgemein keine größeren Geschäfte mehr dort niederlassen.
Stadtklima kritisiert Bebauungsplan als Eingriff in Eigentumsrechte
Aktuell finden sich dort einige Fachmärkte, von Betten bis Tierbedarf. Ebenso Lidl, Netto und Deichmann, Kik und dm. Diese bestehenden Geschäfte sind von den Regelungen aber ausgenommen.
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Michael Hasenkamp (Stadtklima) kritisierte den Plan als Eingriff in die Eigentumsrechte des Besitzers. Er lege zudem fest, dass Annen kein zentrumsähnliches Geschäft entwickeln dürfe. Eine sinnvolle Entwicklung und Nutzung des Gesamtgeländes werde damit untersagt. Auch die Linke lehnt den Bebauungsplan für das Gelände ab.
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„Was dort bisher entstanden ist, ist nicht gut“, sagte hingegen SPD-Ratsherr Holger Jüngst. In Zukunft solle durch den Plan eine geregelte Entwicklung stattfinden, auch wenn er die Fehler aus der Vergangenheit nicht heile könne. Annen habe sich aber trotzdem entwickelt und werde das auch künftig tun. Das beste Beispiel sei die Fläche der ehemaligen Böhmer-Werke. Dort ist schon ein städtebauliches Konzept auf den Weg gebracht worden.
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