Witten. Im Missbrauchsprozess gegen einen 78-jährigen Wittener hat das Gericht jetzt einen Gutachter angehört. Der Täter ist kein Unbekannter.
Im Prozess um sexuellen Missbrauch von Kindern gegen einen 78-jährigen Mann aus Witten hat das Landgericht Bochum am Dienstag, 14. Februar, einen Gutachter angehört. Er geht von verminderter Steuerungsfähigkeit beim Angeklagten aufgrund einer seelischen Störung aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu weiteren Vorfällen komme, sei sehr hoch, betonte der Mediziner. Die Unterbringung des Mannes in einer geschlossenen Klinik sei sinnvoll.
Der Rentner soll im April 2022 auf einem Spielplatz in Annen vor Kindern onaniert haben. Außerdem tat er laut Anklage dasselbe im August in der Spielwarenabteilung eines Kaufhauses. Dabei soll er eines der Kinder berührt haben, was der Gutachter als erschwerend sieht. Der Verteidiger wollte wissen, ob eine freiwillige klinische Kastration seines Mandanten sinnvoll sei. Der Mediziner erläuterte, dass dies den Trieb stoppen würde.
Wittener wurde schon einmal verurteilt
Bereits 2020 war der Angeklagte wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte 2018 vier Mädchen belästigt sowie 2019 und 2020 noch weitere Kinder. Das Vorgehen war immer das Gleiche – wie auch in den jetzt verhandelten Fällen. Im April 2022 setzte sich der Mann auf eine Bank am Spielplatz und soll sich dabei berührt haben.
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Am 2. August 2022 ereignete sich die nächste Tat in einem Geschäft der Stadtgalerie in Witten. Der Mann stellte sich in einem Nebengang unmittelbar neben einen Jungen und soll sich dann wieder angefasst haben. Der Prozess wird fortgesetzt.