Witten. Er hatte alle Taten bestritten, doch das Gericht verurteilte den Wittener zu über sechs Jahren Haft. Opfer war nicht nur seine Lebensgefährtin.
Im Prozess um Vergewaltigung, schweren sexuellen Missbrauch und Missbrauch von Kindern verurteilte das Landgericht Bochum jetzt einen 40-jährigen Angeklagten aus Witten zu sechs Jahren und neun Monaten Haft. Die Staatsanwältin hatte acht Jahre Haft gefordert, der Verteidiger Freispruch beantragt.
Wittener sah die Schuld immer bei anderen
Bei der Urteilsverkündung brach der Mann kurz in Tränen aus. Der Angeklagte hatte alle Taten bestritten und von einem Komplott bzw. einer Intrige gesprochen. Die Richter sahen dafür aber kein Motiv. Ein Gutachter bescheinigte dem Mann die volle Schuldfähigkeit und erklärte, er sei eine dissoziale Persönlichkeit und narzisstisch veranlagt. Immer habe er die Schuld bei anderen gesehen. Wenn etwa Partnerschaften scheiterten, sah der Mann den Fehler immer bei den Frauen. Pädophile Neigungen habe der Angeklagte jedoch nicht.
Die Jugend-Strafkammer sah den Angeklagten überführt, 2008 seine damalige Lebensgefährtin vergewaltigt zu haben. Außerdem habe er 2021 regelmäßig seine damals 16 Jahre alte Tochter missbraucht, ein Mal auch zusammen mit einem achtjährigen Mädchen. Auf dem Computer des Mannes waren zahlreiche Kinder- und Jugendpornos gefunden worden.