Witten. Ein Mann aus Witten muss wegen sexuellen Missbrauchs seiner Töchter ins Gefängnis. Er bestritt die Vorwürfe und wollte sich rausreden.
Die Jugendstrafkammer des Landgerichts Bochum hat einen 50-jährigen Mann aus Witten wegen sexuellen Missbrauchs zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt.
Der Angeklagte soll sich mehrfach vor den Augen seiner beiden minderjährigen Töchter selbst befriedigt haben. Bis zuletzt hatte er die Vorwürfe bestritten. Deshalb mussten die Mädchen als Zeugen im Prozess aussagen.
Wittener brachte in der Wohnung auch Kameras an
Er habe aus Gründen der Aufklärung masturbiert, behauptete der Mann. Seine Verteidigerin hatte Freispruch beantragt. Die Richter sprachen von einem Klima der Übergriffigkeit. Der bislang nicht vorbestrafte Angeklagte hatte in der Wohnung auch eine mit Bewegungssensor ausgestattete Kamera angebracht und Foto- sowie Videoaufnahmen seiner Töchter gemacht.
Laut Anklage trugen sich die Taten zwischen September 2014 und April 2020 zu. Ursprünglich waren mehr als 40 Fälle angeklagt. Das Gericht beschränkte die Taten auf einen Zeitraum von drei Jahren und mindestens drei Fälle des sexuellen Missbrauchs. Denn es gab offenbar unterschiedliche Angaben, wie oft es zum Missbrauch gekommen ist. Bei der Polizei hieß es, es sei zwei- bis dreimal im Monat passiert. Vor Gericht war von zwei- bis dreimal im Jahr die Rede. Seine Töchter sollen zur Tatzeit zwölf oder 13 Jahre alt gewesen sein.
Während der gesamten Verhandlungsdauer war die Öffentlichkeit auf Antrag des Angeklagten ausgeschlossen, da Umstände aus der Intimsphäre zur Sprache kamen.