Witten. In Witten hat diese Woche mit Warnstreiks begonnen. Am Montagmorgen demonstrierten Beschäftigte für mehr Lohn. Aber das war noch nicht alles.
Rund 250 Beschäftigte der Stadt, der Stadtwerke, der Außenstelle Energie und Wasser Mittleres Ruhrgebiet (EWMR) und des Verbundwasserwerks haben sich an diesem Montagmorgen an der Westfalenstraße in Witten getroffen, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Bei strahlend blauem Himmel führte der Demonstrationszug bis in die Innenstadt. Die Gewerkschaft Verdi hatte zum Warnstreik aufgerufen.
Sie fordert in der aktuellen Tarifrunde 10,5 Prozent mehr Lohn oder mindestens 500 Euro zusätzlich pro Monat. „Doch bei der ersten Verhandlungsrunde im Öffentlichen Dienst Ende Januar hat es von den Arbeitgebern kein positives Signal oder auch nur ein Stückchen Wertschätzung gegeben“, so Verdi-Gewerkschaftssekretär Mario Schmidt. Im Gegenteil: „Die haben doch einen sicheren Job.“ Solche Sätze habe man sich anhören müssen. Auch von Fachkräftemangel sei nicht die Rede gewesen – „obwohl Busse nicht fahren, weil Fahrer fehlen“.
Gewerkschafter reden auf Wittener Rathausplatz
Gewerkschafter und Beschäftigte sind stinksauer. „Bund und Kommunen haben nicht verstanden, wie es im Geldbeutel der Beschäftigten aussieht“, so Schmidt. Die zogen vom Stadtwerke-Gebäude zum Betriebshof und dann zum Rathausplatz. Dort gab es nicht nur Kaffee und Brötchen zur Stärkung, sondern auch ein paar lautstarke Reden. Zu den Streikenden sprachen u.a. Mario Schmidt, DGB-Kreisvorsitzender Mathias Hillbrand und Bettina Schwerdt, stellvertretende Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Südwestfalen.
Schon einen Tag später geht es weiter. Nachdem am Montag zum Beispiel städtische Kitas, Bürgerberatung und Müllabfuhr vom Streik betroffen waren, trifft es am Dienstag (14.2.) den Öffentlichen Nahverkehr. Dann sollen die Fahrerinnen und Fahrer der Bogestra ebenso wie der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) die Arbeit niederlegen.
„Vor der zweiten Verhandlungsrunde am 22./23. Februar werden wir den Druck auf die Arbeitgeber vielerorts noch erhöhen müssen, damit sie ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch legen“, betont Bettina Schwerdt und kündigt weitere Streikmaßnahmen auch in den umliegenden Kommunen in den nächsten Wochen an.