Witten. Endspurt in der Baustelle Pferdebachstraße in Witten: Im April soll sie fertig sein. So lange kann es noch haken – auch bei der Ampelschaltung.
Der Endausbau der Pferdebachstraße in Witten neigt sich dem Ende zu. Den durchweg positiven Eindruck trübt zurzeit immer noch die Baustellenampel an der Kreuzung mit Leo- und Rebecca-Hanf-Straße, die wie berichtet lange Rückstaus bewirkt. Und die man im derzeitigen Bauzustand nicht anders schalten könne, wie Tiefbauamtsleiter Jan Raatz jetzt im Verkehrsausschuss betont hat. Verkehrsteilnehmer brauchen also noch viel Geduld.
Die Fertigstellung der Pferdebachstraße liegt spürbar nah. Aktuell laufen Kanalarbeiten in der Westfalenstraße, die seit 16. Januar gesperrt ist. An einem einzigen Termin im April wird dann im großen Stil asphaltiert: etwa die Kreisverkehre, die Kreuzung mit der Leostraße, ein Teil der Westfalenstraße sowie die Rampen zum Radweg Rheinischer Esel. „Auch der Rheinische Esel wird im April vollständig fertig sein. Dieses Datum ist sehr wahrscheinlich“, gibt sich Raatz optimistisch. Eine Freigabe zum Start der Radsaison sei möglich.
Freie Fahrt durch Provisorien
Im Verkehrsausschuss machte der Tiefbauamtsleiter jetzt den Zwiespalt deutlich, der sich für Wittens größte Baustelle ergibt: Die Freigabe beider Fahrspuren zum Jahresende 2022 war versprochen worden und wurde gehalten – obwohl es nur eine sogenannte „Begehung zur Zustandsherstellung“, aber keine Bauabnahme gab, obwohl Markierungen und einige Asphaltarbeiten noch fehlen.
Seit 20. Dezember rollt der Verkehr durch das Baufeld der Firma Depenbrock. Für mögliche Schäden könnte die Stadt haften, wenn sie durch den Verkehr verursacht werden. Die Autofahrer müssen einige Provisorien in Kauf nehmen, aber andererseits: Die viereinhalb Jahre lang gesperrte Verbindung von Stockum über Uni und Ev. Krankenhaus in die City ist in beide Richtungen wieder befahrbar.
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Für Missstimmung sorgen aber die Rückstaus, die auf die langen Rotphasen der Baustellenampel an der Leostraße zurückzuführen sind. Das belegen etliche Anrufe, E-Mails und Schreiben, die im Tiefbauamt eingegangen sind. Von „totalem Chaos“ und „Zeitverschwendung“ angesichts von Rückstaus bis zur Autobahn-Anschlussstelle wurde auch der Redaktion berichtet. Morgens stadteinwärts und nachmittags stadtauswärts geht wenig.
Fußgänger warten zwei Minuten
Mittelstreifen mit Sinn
Einige Details der neuen Pferdebachstraße wundern Betrachter. Etwa, dass Teile der Kreisverkehre gepflastert sind. Der Grund: Wenn breite Sondertransporte über die Pferdebachstraße fahren, können sie an dieser Stelle den Kreisel überrollen.
Für Verwirrung sorgt auch der Mittelstreifen an der Abbiegung zum Gewerbehof mit dem ehemaligen Saunagarten, den Geschäften „Zwergperten“ und „VitBikes“. Aktuell parken dort – widerrechtlich – Autos. Angelegt wurde der Streifen aber, um den Kunden das Ein- und Abbiegen auf den Hof zu erleichtern. So könnten sie sich zum Beispiel leichter in die Linksabbiegespur einfädeln.
Die Grünphase für den Verkehr auf der Pferdebachstraße wurde bereits auf 35 Sekunden erhöht. In der Zeit könnten 15,16 Autos die Kreuzung passieren, das entspreche einer Staulänge von etwa 90 bis 100 Metern, heißt es. Den Nachteil hat der Verkehr aus den Seitenstraßen. Am schlimmsten trifft es die Fußgänger, etwa die Schulkinder, die zur nahe gelegenen Pferdebachschule möchten. Die Fußgängerampel springt nur alle zwei Minuten auf Grün. „Das ist sehr grenzwertig und verlangt viel Toleranz“, so Tiefbauamtsleiter Jan Raatz. Viele Fußgänger ignorieren deswegen die Ampel. Raatz betont: „Der Zufluss an Verkehr auf der Pferdebachstraße ist an dieser Stelle größer als das, was abfließen kann. Die Ampelanlage hat ihre Kapazität erreicht.“
Also bleibt nur Geduld. „Sobald die Leostraße fertig ist, wird es wieder andere Übergangszeiten geben“, sagt Raatz. Erste Verbesserungen werden möglich sein, wenn die Gehwegflächen und die südliche Fahrbahnseite in der Leostraße begeh- bzw. befahrbar sind. Spätestens im April kommt dann die endgültige, ortsfeste Ampel.