Witten. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Januar in Witten deutlich erhöht. Trotzdem zieht die Arbeitsagentur gar keine so negative Bilanz.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar jahreszeitlich bedingt weiter gestiegen. Sie erhöhte sich gegenüber Dezember um 194 auf 4617. Mit Herdecke und Wetter kommt der Geschäftsstellenbezirk Witten auf insgesamt 5997 Betroffene, ein Plus von 222. Aktuell kletterte die Quote von 7,4 auf 7,7 Prozent.
Vor einem Jahr noch fast 1000 Arbeitslose weniger im Geschäftsstellenbezirk Witten
Die Verschlechterung wird gerade gegenüber dem Vorjahr deutlich. Damals gab es zur gleichen Zeit noch fast 1000 Arbeitslose weniger im Geschäftsstellenbezirk Witten. Trotz der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen wie Krieg, Rekord-Inflation und hoher Energiepreise hält die Arbeitsagentur den heimischen Arbeitsmarkt aber weiterhin für stabil. Sie rechnet ab März wieder mit sinkenden Arbeitslosenzahlen. Die Erwerbslosigkeit in den neun EN-Städten ist aktuell durchschnittlich um 16,7 Prozent höher als vor einem Jahr.
Die Zahl der gemeldeten Stellen sank im Geschäftsstellenbezirk Witten von 105 im Dezember auf 91 im Januar. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Einbruch von mehr als 50 Prozent (-106 Stellen). Im gesamten EN-Kreis war der Bedarf im verarbeitenden Gewerbe (38 Stellen) noch am größten, gefolgt von Personaldienstleistern (35), freiberuflichen Arbeitgebern (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 23 Stellen für Assistenzkräfte), dem Handel (18), Gesundheits- und Sozialwesen (13) und dem Bereich Telekommunikation (10). Das Baugewerbe meldete acht Stellenangebote, die öffentliche Verwaltung sieben.
Fachkräftemangel bleibt das größte Problem
Die Arbeitsagentur sieht das größte Problem weiterhin im Fachkräftemangel. „Gerade vor dem Hintergrund der rückläufigen Abschlüsse bei den Ausbildungsverträgen ist ein deutlicher Schub bei der Kräftegewinnung erforderlich“, sagt Agenturchefin Katja Heck. „Das gilt insbesondere für die Nachwuchskräftesuche, aber auch für die Qualifizierung eigener Beschäftigter und die Berücksichtigung von Potenzialen von Frauen, schwerbehinderten Menschen und zugewanderten Arbeitskräften.“
Gewinner werden nach Angaben Hecks jene Unternehmen sein, die attraktive Arbeitsbedingungen, gute Weiterbildungsangebote sowie Themen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Gesundheitsförderung als feste Elemente ihrer Unternehmenskultur etabliert haben. „Gerade in dem bei uns dominanten verarbeitenden Gewerbe werden sich Strukturveränderungen fortsetzen.“