Witten. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Mai in Witten kaum verändert. 3775 Menschen waren erwerbslos. Ganz anders sah es noch im Vorjahr aus.

Trotz des Ukraine-Kriegs, Inflation und explodierender Energiepreise bleibt die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Witten relativ entspannt. Sie ist im Mai zwar nicht gesunken, aber auch kaum gestiegen.

Im Vorjahr gab es in der Geschäftsstelle Witten noch 900 Arbeitslose mehr

3775 Menschen (+ 1 gegenüber April) hatten keinen Job, drei Viertel von ihnen sind Langzeitarbeitslose. Deutlich verringert hat sich die Zahl verglichen mit dem Vorjahr. Damals gab es im Mai in der Geschäftsstelle Witten (mit Herdecke und Wetter) noch 933 Arbeitslose mehr. Insgesamt meldeten sich diesmal 4878 Menschen bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter (+ 5 gegenüber April). Die Quote hat sich mit 6,2 Prozent nicht verändert. Damit liegt sie leicht über dem EN-Kreis (5,9).

„Die Entwicklung fällt saisontypisch günstig aus“, sagt Agenturchefin Katja Heck. Sinkende Arbeitslosenzahlen, steigende Kräftenachfrage und noch weniger Kurzarbeit – so fällt die Bilanz für den Kreis im Mai aus. Heck: „Angesichts der wirtschaftlichen Nachrichten der letzten Wochen ist das eine sehr gute Entwicklung.“

Deshalb könne der heimische Arbeitsmarkt auch Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen, so Heck. Diese werden ab 1. Juni vom Jobcenter betreut. Deutlich angezogen hat seit den Osterferien die Kräftenachfrage von Unternehmen im Kreis. 393 neue Stellen wurden gemeldet, 87 mehr als im April, allerdings 62 weniger als im Vorjahresmonat. In Witten wurden 116 neue Stellen gemeldet, 31 weniger als im April und 91 weniger als im Vorjahr.

50 Prozent mehr Stellen als vor einem Jahr

Freiberufler wie Rechtsanwälte oder Steuerberater hatten den größten Kräftebedarf, gefolgt von Personalverleihern, dem verarbeitenden Gewerbe, Handel,Gesundheits- und Sozialwesen, der Logistik und Baubranche sowie öffentlichen Verwaltung. Bislang sind bei der Arbeitsagentur im Gesamtbezirk Hagen/EN mit über 2400 Stellen 830 oder 50 Prozent mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr gemeldet. Die Arbeitslosigkeit in den EN-Städten ist im Durchschnitt um 14 Prozent niedriger als damals.

Auch das sei eine gute Voraussetzung dafür, die vor Krieg und Terror geflüchteten Menschen beruflich gut zu integrieren, sagt Agenturchefin Heck. Das hänge natürlich auch von deren Qualifikation und den Möglichkeiten bei der Kinderbetreuung ab. Im Juni werde sich die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt „eingeschränkt“ fortsetzen, bevor sich die Sommerpause bemerkbar macht.