Witten. Der Trend in Witten unterscheidet sich nicht von der Lage im EN-Kreis. Hier wie dort gibt es mehr Arbeitslose. Etwas anderes wiegt noch schwerer.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis hat sich im Dezember laut der Agentur für Arbeit Hagen zum Jahresende insgesamt weiter eingetrübt. Auch in Witten ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum November um 57 auf 4.423 gestiegen.
Davon haben 3.397 Menschen Hartz IV bezogen. Diese Leistung wurde mit dem Jahresbeginn vom neuen Bürgergeld abgelöst. Die Arbeitslosenquote im Geschäftsbezirk Witten, zu dem auch Wetter (734 Arbeitslose, gleichbleibend) und Herdecke (618, +11) gehören, liegt bei 7,4 Prozent. Im gesamten EN-Kreis ist der Wert mit 6,8 Prozent etwas niedriger. Vor genau einem Jahr gab es im Kreis fast 1.500 Arbeitslose weniger. Dennoch liege die Quote weiterhin auf niedrigem Niveau, so Agenturchefin Katja Heck.
Agenturchefin fordert mehr Qualifizierung für Beschäftigte
„Die Arbeitslosigkeit ist bereits vor dem Jahreswechsel gestiegen, was an sich nicht ungewöhnlich ist. Noch vor einem Jahr herrschte die Sorge um die Omikron-Welle und deren mögliche Auswirkungen. In diesem Jahr gab es neue Herausforderungen. Doch der Arbeitsmarkt hat sich auch mit der anhaltenden Aufnahme von geflüchteten Menschen aus der Ukraine als stabil erwiesen“, erklärt Heck. Dennoch werde die Zahl der Arbeitslosen im Januar jahreszeitlich bedingt weiter ansteigen. Doch viel wichtiger als die Berücksichtigung dieser saisonalen Schwankungen sei es, eine Lösung für die immer drängendere Fachkräftefrage zu finden.
„Zur Digitalisierung gehören zwingend Investitionen in die Beschäftigten. Wir brauchen deutliche Impulse bei der Qualifizierung und der arbeitsmarktpolitischen Unterstützung“, fordert die Agenturchefin. Nicht nur müsse man in Maschinen und Produkte investieren, sondern insbesondere auch die Beschäftigten in diesem Wandel unterstützen und fördern. Heck weiter: „Sie müssen die Kompetenzen erwerben können, die sie für eine sichere berufliche Entwicklung benötigen. Dies liegt aber in erster Linie in der Verantwortung der Tarifvertragsparteien. Wir unterstützen dies gerne, auch finanziell.“