Witten. Noch immer hat ein Mieter der LEG in Witten mit Schimmel in seiner Wohnung zu kämpfen. Jetzt kommt auch noch ein neues Problem hinzu.

Der Ärger nimmt für Michel Kurz kein Ende. Schon seit einigen Monaten hat er in seiner Wohnung in Witten-Annen, wie berichtet, mit Schimmel zu kämpfen. Der Vermieter, die LEG, habe lange nichts dagegen unternommen. Nun droht das nächste Ungemach: Die Miete wurde erhöht und ein Wasserschaden an der Decke ist hinzugekommen.

„Kurz nach dem Erscheinen des WAZ-Artikels wurde die Miete erhöht“, sagt Kurz. An dem Schimmelproblem habe sich bislang allerdings noch nichts getan. Die LEG erklärt auf Anfrage, dass es sich bei der Mieterhöhung um einen normalen Vorgang handele. Dies habe nichts damit zu tun, dass der Vorfall an die Öffentlichkeit gelangt sei. „Mieterhöhungen sind notwendig, um auch dem allgemeinen Kostenanstieg des Vermieters, zum Beispiel durch Tariferhöhungen, allgemeine Preissteigerungen oder Baukostensteigerungen, Rechnung zu tragen“, sagt Sprecherin Veronika Böhm.

LEG in Witten: Mietpreis wird regelmäßig geprüft

Als professioneller Vermieter prüfe man daher in regelmäßigen Abständen, ob eine Miete noch dem Marktumfeld entspreche. Bewohner Michel Kurz kann das allerdings nicht verstehen. „Es ist einfach unglaublich, wie seitens der LEG reagiert wird“, sagt der 37-Jährige. Immerhin hat er mithilfe des Mietervereins nun eine Mietminderung von 25 Prozent erreicht. Das reicht Kurz allerdings noch nicht.

Mittlerweile sei nämlich nicht nur der Schimmel das einzige Problem in der Wohnung. Durch einen Schaden am Dach, der laut LEG der Grund für den Schimmelbefall ist, gibt es laut Kurz jetzt auch mehrere Wasserschäden an der Decke. Der Wittener hatte deshalb an einem Wochenende den Notdienst des Vermieters verständigt, nach eigener Aussage aber keine Hilfe erhalten.

Die feuchten Stellen an der Decke sind deutlich sichtbar.
Die feuchten Stellen an der Decke sind deutlich sichtbar. © Kurz

„Mir wurde gesagt, dass dafür niemand rauskäme.“ Der Schaden sei nicht so schlimm und er solle sich einen Tag später noch einmal melden. „Dann habe ich aus Wut gesagt, dass ich selbst auf das Dach gehe, um den Schaden zumindest zeitweilig abzudecken.“ Seine Lebensgefährtin Tanja Gründler habe ihn aus Sorge, dass ihm was passieren könnte, aber davon abhalten können.

„Unsere Reparatur-Hotline ist in Notfällen rund um die Uhr erreichbar“, sagt LEG-Sprecherin Veronika Böhm. Man werde normalerweise auch direkt tätig. Bei diesem Anliegen habe es sich aber um keinen Notfall gehandelt, weshalb niemand direkt tätig geworden sei. 70 Prozent aller kleineren Schäden würden nach der Schadensannahme aber innerhalb von fünf Arbeitstagen behoben. Nach zehn Tagen seien bereits 85 Prozent aller Fälle bearbeitet worden.

Dacharbeiten wegen Witterung nicht möglich

Doch Michel Kurz wartet weiterhin auf die Arbeiten am Dach. Nach LEG-Angaben wurde mittlerweile eine Firma beauftragt. Aufgrund der Witterungsbedingungen habe die Reparatur aber noch nicht in Angriff genommen werden können. Voraussetzung dafür seien zwei aufeinanderfolgende Tage mit deutlichen Plustemperaturen.

Beim Schimmelproblem ist mittlerweile aber offenbar Besserung in Sicht. Auch dort habe man umgehend eine Fachfirma beauftragt, bei der Terminabstimmung habe es allerdings Probleme gegeben, heißt es seitens des Wohnungskonzerns. „Gerade bei geschilderten „Akutsituationen“ sind wir auf die Kooperation der betroffenen Mieter angewiesen, um Arbeiten schnellstmöglich anzustoßen“, sagt Sprecherin Böhm. Mittlerweile sei aber ein Termin ausgemacht worden, so dass zumindest der Schimmel in der Wohnung von Michel Kurz bald der Vergangenheit angehören sollte.