Witten. Schreckensnachricht kurz vor Weihnachten: Klauser und Salamander sind insolvent. Was mit dem Wittener Schuhhaus passieren soll.
Schreckensnachricht kurz vor Weihnachten: Die Schuhhaus-Kette Klauser, die auch ein Geschäft in Witten betreibt, ist insolvent. Der Mutterkonzern, die Ara-Gruppe, hat beim Amtsgericht Wuppertal ein sogenanntes Schutzschirmverfahren beantragt.
Betroffen sind insgesamt etwa 950 Vollzeitmitarbeiter der 93 Filialen in Deutschland – auch die in Witten. Begründung: Zunächst hätte Corona eine „erhebliche Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds und eine damit verbundene Kaufzurückhaltung der Konsumenten“ ausgelöst. „Nun kommen in Folge des Ukrainekriegs steigende Energiekosten, hohe Inflation und eine erhebliche Eintrübung des konjunkturellen Umfelds hinzu“, heißt es in der Mitteilung von Salamander Deutschland und Klauser.
Verkauf in Witten geht vorerst weiter
Das Schutzschirmverfahren läuft bis Mitte März. Der Geschäftsbetrieb soll vorerst uneingeschränkt weiter laufen. „Die Geschäftsführungen der beiden Traditionsmarken sind weiterhin voll handlungsfähig. Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind für die Monate Dezember 2022 sowie Januar und Februar 2023 im Rahmen der Insolvenzgeldvorfinanzierung gesichert“, meldet der vorläufige Sachwalter Christian Holzmann und zeigt sich vorsichtig optimistisch.
Sein Team habe sich bereits ein erstes Bild von der Situation vor Ort und der geplanten Sanierung verschafft. „Der eingeschlagene Sanierungsweg wird unterstützt.“ Nach der Eröffnung dieses Verfahrens hat sich das Unternehmen selbst eine Frist bis Ende Mai für eine „Neuausrichtung“ gesetzt.
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Die Klauser-Filiale in Witten, die bis Ende 2016 in den deutlich größeren Räumen der jetzigen Genuss-Galerie zu finden war, spiegelt ein Vierteljahrhundert Unternehmenskonzentration auf dem deutschen Schuhmarkt wider. Das traditionsreiche Essener Schuhhaus Böhmer ging 2005 an Klauser. 2009 übernahm Klauser zudem die Filialen des Schuhkonzerns Salamander, allerdings ohne die Markenrechte. Die gingen an Ara, das wiederum Klauser 2016 übernahm und die Salamander-Filialen im In- und Ausland sowie die Markenrechte wieder zusammenführte.