witten. . Ladenkarussell Bahnhofstraße: Am 8. April eröffnet das Bettengeschäft Gebers. Die Mayersche Buchhandlung möchte am 6. April im neuen Laden sein.

  • Das Ladenkarussell an der oberen Bahnhofstraße dreht sich kräftig weiter, es wird ein- und ausgezogen
  • Am 8. April will das neue Bettengeschäft Gebers im ehemaligen Wülbern-Ladenlokal eröffnen
  • Die Mayersche Buchhandlung wird voraussichtlich am 6. April am neuen Standort sein



Auf der oberen Bahnhofstraße tut sich was: Es gibt Aus- und Umzüge, es wird kräftig renoviert. Nach 83 Jahren hat vor einer Woche das Wäsche- und Bettengeschäft Wülbern geschlossen. Jetzt steht fest: Am 8. April wird an gleicher Stelle das Betten- und Wäschegeschäft Gebers eröffnen. Das Ladenkarussell dreht sich weiter. Die Mayersche Buchhandlung wird – nach jetzigen Planungen – ab dem 6. April im ehemaligen Esprit-Ladenlokal auf der Bahnhofstraße sein.

Wülbern-Chef Philip Teller hat sich seine Entscheidung zu schließen nicht leicht gemacht. Der Enkel des Firmengründers Hugo Wülbern steht in seinen langjährigen und jetzt leeren Geschäftsräumen und betont, dass das alles „sehr, sehr schade sei“. Der Internet-Handel hatte der Traditionsfirma schon lange zu schaffen gemacht. Was Teller als Eigentümer des Geschäftshauses wichtig ist: „Hier gibt es bald wieder ein Bettengeschäft. Ich wollte meinen Mitarbeitern damit die Möglichkeit bieten, hier weiterzumachen.“

Neues Bettenhaus findet Bahnhofstraße optimal

Drei ehemalige Wülbern-Angestellte sind zu Gebers gewechselt. Das Unternehmen hat seinen Sitz im niedersächsischen Celle. Prokurist Bernd Ludewig betont gegenüber unserer Zeitung, dass Gebers schon seit über 40 Jahren im Bochumer-Ruhrpark zu finden sei.

Die Wittener Bahnhofstraße sei ebenfalls ein guter Standort. „Wir halten die Lage für optimal und es ist sehr gut, dass es an dieser Stelle vorher auch ein Fachgeschäft gab.“ Das neue Bettenhaus versteht sich als eine Mischung aus Fachgeschäft und Fachmarkt. Ludewig: „Wir bieten alles rund um den guten Schlaf an, haben geschultes Personal und bieten Service, indem wir etwa den Kunden Ware nach Hause liefern.“

Für das Krüger-Haus werden neue Mieter gesucht

Die Mayersche Buchhandlung zieht im April an die Bahnhofstraße 11-13.  Foto: Monika Kirsch / WAZ  FotoPool
Die Mayersche Buchhandlung zieht im April an die Bahnhofstraße 11-13. Foto: Monika Kirsch / WAZ FotoPool

Wenige Laufmeter weiter wird sich das Geschäftshaus, das jetzt noch die Mayersche Buchhandlung beherbergt, bald leeren. Filialleiterin Monika Mebs geht davon aus, dass das Buchgeschäft voraussichtlich am 6. April am neuen Standort auf der anderen Straßenseite eröffnen wird. Knapp 500 Quadratmeter groß ist das ehemalige Esprit-Ladenlokal, das jetzige ist rund 800 Quadratmeter größer. Im Sortiment der Mayerschen kann man bislang auf vier Verkaufsebenen stöbern.

Der Filialist ist Mieter im traditionsreichen Krüger-Haus, in dem zuvor das Buchhändler-Ehepaar Helga und Helmut Krüger sein Geschäft führte. Was kommt, wenn die Buchhandlung im April ausgezogen ist? Hauseigentümerin Helga Krüger: „Der Mietvertrag läuft bis Ende des Jahres. Ich habe noch ein wenig Zeit. Es gibt Interessenten, da wird sich etwas tun.“ Dass das Ladenlokal nicht mehr als Ganzes zu vermieten ist, ist ihr klar. „So große Sachen werden nicht mehr gebraucht. Wenn ich das Erdgeschoss vermiete, wäre ich schon sehr zufrieden.“ Die oberen Etagen müssten vor einer neuen Nutzung umgebaut werden.

Genuss-Galerie geht ins ehemalige Klauser-Geschäft

Neu orientieren wird sich auch Angelika Bilow-Hafer. Die Chefin der Genuss-Galerie Hafer am Berliner Platz hat Umzugspläne. Die 51-Jährige möchte mit ihrem Geschäft im Mai in das leer stehende größere Ladenlokal nebenan umziehen, in dem bis Ende letzten Jahres das Schuhgeschäft Klauser zu finden war. „Derzeit renovieren wir dort, investieren an diesem Standort. In unserem bisherigen Geschäft platzen wir nämlich aus allen Nähten.“

An der Bahnhofstraße 31 hat sie sich im September 2010 mit ihrer Genuss-Galerie selbstständig gemacht, in der man Feinkost, Wohnaccessoires, Wein, Whisky und Rum kaufen kann. Jetzt will Bilow-Hafer wachsen, benötigt mehr Platz. Deshalb möchte sie im Mai ins Ladenlokal gleich nebenan umziehen, in dem man bis Dezember Schuhe von Klauser kaufen konnte. Dass in die Räume, die sie verlassen wird, kein Billigladen einziehen soll – da ist sich Angelika Bilow-Hafer mit ihrem Vermieter einig, wie sie betont. „Wir suchen jemanden, der zum Berliner Platz passt.“

Schmuckladen Pippi-Lotta zurück an der Ruhrstraße

Monika Schemmann ist mit ihrem Schmuckgeschäft Pippi-Lotta nach drei Jahren an der Bahnhofstraße wieder zur Ruhrstraße zurückgekehrt. Der neue Standort wurde Donnerstag eröffnet: im ehemaligen Ladenlokal des Blumengeschäftes Fleurie. „Wir haben es kernsarniert, auch Wände herausgerissen“, so Schemmann. „Wir waren bereits 17 Jahre an der Ruhrstraße. Das ist für uns der bessere Standort.“ Auf der Bahnhofstraße gebe es zwar mehr Passanten. „Nur kaufen die Leute nichts. Sie vertreiben sich auf der Straße die Zeit, sind unterwegs auf dem Weg zum Bahnhof oder kommen von dort zurück.“

Philip Teller schloss sein Geschäft Wülbern am 25. Februar. Foto: Michael Korte / WAZ FotoPool
Philip Teller schloss sein Geschäft Wülbern am 25. Februar. Foto: Michael Korte / WAZ FotoPool

Eine Geschäftsfrau kommt zur Ruhrstraße zurück – eine andere schließt dort ihr Geschäft am heutigen Samstag. Im August 2014 hatte Heinke Liere hier den Laden „Klara – Schöne Dinge“ eröffnet. Die 50-Jährige verkaufte dort Wohnaccessoires, Deko-Artikel und Taschen. „Ich höre aus persönlichen Gründen auf“, erzählt die 50-Jährige.

Hier gibt es viele kleine inhabergeführte Läden

Sie betont, dass die Ruhrstraße kein schlechter Standort sei. Hier gebe es vom Friseur bis zum Wäschegeschäft viele kleine inhabergeführte Läden. Liere: „Das findet man so auf der Bahnhofstraße nicht.“

Auch Philip Teller, Ex-Wülbern-Chef, kann man auf der Ruhrstraße treffen. Er betreibt hier seit 2003 das Schuhgeschäft Maxim.