Witten. Am Rathaus in Witten wurde ein Security-Mitarbeiter bei einem Angriff schwer verletzt. Der Täter flüchtete, wurde aber im Lutherpark gestellt.

Am Rathaus in Witten hat es am Mittwochvormittag (12.1.) eine Messerattacke auf einen Mitarbeiter der Security gegeben. Der Mann wurde dabei schwer verletzt. Der Täter flüchtete und wurde von der Polizei kurz darauf im Lutherpark festgenommen.

Laut Polizeisprecher Frank Lemanis hat sich die Tat um 11.13 Uhr ereignet. Die Sicherheitsleute stehen auf dem Rathausplatz, vor dem Eingang zur kürzlich neu eröffneten Bürgerberatung. Diese befindet sich im Rathausforum, im schon renovierten Südflügel des Rathauses. Wer zur Verwaltung möchte, muss eine Terminbestätigung vorweisen und wird dort nach der 3G-Regel kontrolliert. Erst dann weisen die Security-Mitarbeiter den Weg zum jeweiligen Amt. Die Eskalation sei bei einer dieser Einlass-Kontrollen passiert.

Eskalation bei Einlass-Kontrolle

Warum es zu einer Auseinandersetzung kam, ist unklar – gerüchteweise hatte der Mann keinen Termin, weswegen ihm der Einlass verwehrt wurde. Daraufhin habe er mit einem spitzen Gegenstand, vermutlich einem Messer, auf den Mitarbeiter eingestochen, so die Polizei.

Im Hintergrund der Eingang zum Rathausforum, hier kam es zu der Messerattacke auf den Sicherheitsdienst. Die Polizei umstellt den Eingang und die Spurensicherung ist aktiv.
Im Hintergrund der Eingang zum Rathausforum, hier kam es zu der Messerattacke auf den Sicherheitsdienst. Die Polizei umstellt den Eingang und die Spurensicherung ist aktiv. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Nach der Tat flüchtete der Mann. Aufgrund der guten Personenbeschreibung konnten die Einsatzkräfte der Wittener Polizei den Tatverdächtigen wenige Minuten später im Lutherpark aufspüren und festnehmen. Die Tatwaffe trug er nicht mehr bei sich.

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Mit gelben Schildern ist der Tatort am Rathaus in Witten markiert.
Mit gelben Schildern ist der Tatort am Rathaus in Witten markiert. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

„Wir haben die Mordkommission eingesetzt. Das zeigt, welche Wertigkeit dieses Delikt hat“, sagt Frank Lemanis. Die Ermittlungsarbeit gestaltet sich umfangreich: Während der Tatverdächtige auf der Wache in Witten verhört wird, ist die Spurensicherung rund um das Rathaus tätig. Vor dem Eingangsportal sieht man noch Spuren eines Kampfes, dort liegt zum Beispiel eine Maske mit Blutspuren auf dem Boden.

Polizeibeamte suchen Waffe im Lutherpark

Mehrere Polizei-Teams durchsuchen die Umgebung nach der Tatwaffe – unter anderem in den Büschen im Lutherpark sowie in den Schuttcontainern, die für die Rathaus-Sanierung aufgestellt sind. Bislang ist die Stichwaffe verschwunden. Außerdem wird eine große Anzahl an Zeugen vernommen – viele Menschen haben die Attacke beobachtet. Der Rathausplatz bleibt weiträumig abgesperrt.

Zur Ermittlung des Tathergangs werden auch Spuren an der Bekleidung von Täter und Opfer ausgewertet. „Unser Ziel ist es, bei der Staatsanwaltschaft einen Untersuchungshaftbefehl zu erwirken“, so der Polizeisprecher. Am Donnerstag soll der Verdächtige dem Haftrichter vorgeführt werden.

Security-Mitarbeiter liegt nun im Krankenhaus

Termine in der Verwaltung entfallen

Alle Termine, die Bürger und Bürgerinnen am Mittwoch nach 11 Uhr in der Verwaltung wahrnehmen wollten, sind entfallen. Für die Arbeit der Spurensicherung waren Rathausplatz und Bürgerbüro gesperrt. Die Stadtverwaltung bittet um Verständnis für die ausgefallenen Termine.

Noch ist unklar, ob das Rathaus am Donnerstag (13.1.) wieder normal öffnet und Termine wahrgenommen werden können.

Der Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, der für die Stadt tätig ist, sei nicht lebensgefährlich, aber schwer verletzt. Er musste ins Krankenhaus eingeliefert werden und war am Mittwoch noch nicht vernehmungsfähig.

In den Wochen nach dem Hackerangriffs im Oktober auf die Stadtverwaltung war es wiederholt zu Angriffen auf die Security-Mitarbeiter am Eingang des Rathauses gekommen. Anfang November war die Anzahl der Sicherheitsleute noch einmal erhöht worden, nachdem ein Mitarbeiter der Security von einem wütenden Bürger bespuckt worden war.