Witten. Das Johannis-Gemeindehaus in Witten erlebt eine umfassende Sanierung. Für den Kirchplatz steht ein Umbau an. Doch da gibt es eine heikle Frage.

Den ersten Teil der Sanierung des Johannis-Gemeindehauses ist geschafft, der zweite Teil folgt im Frühjahr mit der Erneuerung der Außenfassade. Dann steht auch die Umgestaltung des Kirchplatzes an. Dabei geht es um eine heikle Frage.

Im Spätsommer und Herbst hatte die Gemeinde in den drei Treppenhäusern des Gebäudes die alten Fenster gegen neue, große und schwere Fenster austauschen lassen. Denn seit Jahren regnete es durch. Das Wasser drang in die Außenhaut des Baukomplexes ein, die Wärmedämmung aus Styropor nahm großen Schaden.

Fassade des Gemeindehauses in Witten mit vielen Rissen und Macken

Heute ist die Fassade übersät mit Macken und Rissen. Nun soll wieder alles neu und schön werden. Doch vor dem Winter sei das nicht mehr möglich gewesen, sagt Pfarrer Wolfram Linnemann. Deshalb sollen die Arbeiten im Frühjahr beginnen.

Wenn die Gemeinde schon einmal rundumerneuert, dann will sie auch gleich den Kirchplatz machen. Mehr Grün ist auf jeden Fall vorgesehen, erklärt der Seelsorger. Rund 30.000 Euro waren durch Spendenaufrufe für das Projekt zusammengekommen. Kirchmeister Rainer Hitschler-Goedtke sprach seinerzeit davon, dass ein Kirchgarten entstehen solle.

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Nach wie vor gibt es aber auch Überlegungen, mit abschließbaren Toren das Gelände zu schützen. Seit Jahren macht der Gemeinde Vandalismus zu schaffen. Vor über einem Jahr ließ sie sechs Videokameras installieren. Es habe sich zwar inzwischen ein wenig verbessert, räumt Linnemann ein. Gleichwohl seien die Pläne noch nicht vom Tisch. In den vergangenen Jahren hat sich der Platz mitten im Zentrum von Witten immer stärker zu einem sozialen Brennpunkt entwickelt.

Tore sollen Charakter der Kirchen entsprechen

Brennende Mülltonnen, Zerstörungen, gewaltbereite Jugendliche und Drogenhandel gehören dazu. Sollte im Übrigen die Gemeinde sich wirklich für Tore entscheiden, sollen sie zum Charakter der Kirche passen, hat Linnemann im Gespräch mit dieser Redaktion betont.

Eine Lösung soll auch für die Parkplätze an dem Gemeindehaus gefunden werden. Sie sind eigentlich Mitarbeitern sowie Besuchern von Veranstaltungen vorbehalten. Doch aufgrund der Nähe zur Innenstadt stellen auch Autofahrer hier den Wagen ab, wenn sie einen Einkaufsbummel unternehmen wollen. Derzeit denke man über eine zeitweise Sperrung der Plätze nach. Reguläre Nutzer sollten weiterhin dort parken können, betont der Pfarrer. Die Entscheidungen sollen in den nächsten Monaten fallen.