Witten. Die Eisbahn auf dem Weihnachtsmarkt in Witten wird es nicht mehr geben. Viele können das nicht verstehen. Eine Alternative wird geprüft.

Der Weihnachtsmarkt in Witten wird in den kommenden Jahren um eine Tradition ärmer. Wie bereits berichtet, soll die Eisbahn in der Zukunft gar nicht mehr aufgebaut werden. Das hatte Bürgermeister Lars König im Gespräch mit dieser Redaktion offiziell verkündet. Das Verständnis dafür ist eher gering.

Auf der Facebookseite der WAZ haben sich schon kurz nach Veröffentlichung der Nachricht etliche Kommentare gesammelt. „Es wird immer schlimmer in Witten. Ich habe das Gefühl, dass alles, was schön ist oder Spaß macht, abgeschafft wird“, schreibt etwa Anja Thamm. „Schade für die Kinder“, meint Jutta Gwisdeck. „So ein Armutszeugnis, einfach peinlich“, wird Brigitte Wigmann deutlich.

Betreiber der Eisbahn in Witten wechselten immer

Es gibt aber auch diejenigen, die die Entscheidung nachvollziehen können. „Ich habe schon 2008 vor dem Hintergrund des Klimawandels und des immensen Energiebedarfs die Eisbahn kritisiert. Es ist einfach unverantwortlich, solch eine Eisbahn teilweise bei zweistelligen Temperaturen unter freiem Himmel zu betreiben“, meint Roland Geisheimer.

Genau aus diesem Grund soll die Eisbahn zukünftig auch abgeschafft werden. Schon in diesem Jahr war auf den Rutschspaß das erste Mal verzichtet worden, nicht zuletzt wegen der hohen Energiepreise. Die führt Bürgermeister Lars König auch jetzt wieder als Begründung an. Der hohe Energieaufwand sei mit dem Klimawandel nicht mehr vereinbar.

Die Eisbahn hatte zuletzt immer wieder wechselnde Betreiber. 2008 wurde sie vom Rotaryclub aus der Taufe gehoben, irgendwann übernahm das Stadtmarketing. Zwischen 2014 und 2019 managte die Werkstadt den Tagesbetrieb. Im vergangenen Jahr war dann die Wittener Eventfirma SNL zuständig. Auch bei Schulklassen war das Schlittschuhvergnügen immer sehr beliebt, hinzu kam das traditionelle Eisstockschießen der Stadtwerke. All das gehört jetzt der Vergangenheit an.

Entscheidung wurde lange diskutiert

Auch wenn die Nachricht relativ plötzlich aufkam, handelt es sich dabei nicht um eine Hau-Ruck-Aktion. „Wir haben mit den Gremien bereits seit Juni darüber diskutiert“, sagt Silvia Nolte, Geschäftsführerin des Stadtmarketing. Viele Gespräche seien geführt worden, am Ende sei die Gesellschafterversammlung zu dem Entschluss gekommen, dass die Eisbahn in Witten Geschichte ist.

Aber wie sieht es mit einer Alternative aus? Ramona Eickmeier schlägt auf Facebook eine Kunststoffbahn vor, die weniger Energie verbrauchen würde. So eine Bahn gibt es zum Beispiel auf dem Bottroper Weihnachtsmarkt. Das Prinzip erinnert an das Verlegen von Laminat. Verschiedene Kunststoffplatten werden dort ineinandergesteckt. Um die Bahn zu benutzen, müssen die Schlittschuhe mit einem sogenannten Hohlschliff versehen sein. In Essen wird auf eine ähnliche Konstruktion gesetzt.

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Auch das Stadtmarketing prüft derzeit alternative Optionen. „Wir werden im neuen Jahr einen Workshop einberufen, in dem diskutiert wird, was wir anstatt der Eisbahn auf die Beine stellen“, sagt Stadtmarketing-Chefin Nolte. „Der Weihnachtsmarkt braucht auch für Kinder weiter Attraktionen.“ Genauer will sie dabei aber noch nicht werden. Eins steht aber in jedem Fall fest: Eine Rückkehr der Eisbahn in der traditionellen Form wird es in Witten nicht mehr geben.

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