Witten. Hausbesitzer müssen Schmierereien an ihren Fassaden weiter selbst entfernen. Ein beliebtes Sprühobjekt könnte eine neue Brücke in Witten werden.

Hauseigentümer bleiben im Kampf gegen Schmierereien an ihren Fassaden auf sich gestellt. Dieses schwierige Thema sei nicht in den Griff zu kriegen, räumte Stadtbaurat Stefan Rommelfanger bei einer Veranstaltung zur neuen Gestaltungssatzung für die Innenstadt ein. Immobilienbesitzer Michael Kapmeyer aus dem Wiesenviertel hatte gefragt, wie damit umzugehen sei.

Die Stadt habe an ihren Gebäuden dasselbe Problem, sagte der Baudezernent, etwa an Turnhallen. Auch Schulen werden immer wieder heimgesucht. Nur wenn es sich um menschenverachtende Sprüche handele, etwa gegen die Polizei, werde man direkt tätig. „Ansonsten ist es ganz schwer, dem Herr zu werden“, sagte Rommelfanger. An die Adresse des Fragestellers erklärte er: „Hier sind Sie als Eigentümer gefragt.“ Kapmeyer engagiert sich immer wieder in Sachen Stadtsauberkeit. Der Einzelhändler sammelt morgens zum Beispiel regelmäßig Zigarettenkippen zwischen Stein- und Wiesenstraße ein.

Profi-Künstler gestalten Wände in Witten

Graffitis – oder vielmehr Schmierereien – sind besonders auf nackten Betonwänden beliebt. Hier könnte die neue Eselsbrücke mit den hohen Rampenfestigungen an der Pferdebachstraße geradezu als Einladung dienen. Die Stadt denkt darüber nach, ob man deshalb Künstler bittet, die Wände legal zu gestalten. Auch eine Begrünung käme in Frage, so der Technische Beigeordnete.

Im Hohenzollernviertel am Karl-Marx-Platz/Ecke Breite Straße sind auf einer Hausfassade seit langem gestaltete Graffiti zu sehen – als vorbeugender Schutz gegen Schmierer. Es gibt aber auch Kritiker an dieser Form der Wandgestaltung insbesondere auf denkmalgeschützten Jugendstil-Fassaden.