Witten. Lange wurde die Eröffnung erwartet, nun ist es so weit. Die Weinbar „Schmit’s“ im Wittener Wiesenviertel eröffnet – mit ungewöhnlichem Konzept.
Lange mussten sich die Wittener gedulden, aber dann ging plötzlich alles ganz schnell. An diesem Donnerstag (3.11.) öffnet die lang angekündigte Weinbar „Schmit’s“ im Wiesenviertel. Die Gäste können sich in der Wiesenstraße 23a auf ein Lokal freuen, das es so in Witten noch nicht gibt. Denn der Name trügt: In dieser Bar gibt es auch etwas Gutes auf die Gabel.
Das darf man zumindest vermuten. Denn den Inhabern Waldemar Riedel und Julius Schippmann – beide sind mit dem „Knut’s“ seit Jahren eine feste Größe in der Gastro-Szene der Stadt – ist es gelungen, mit Felix Beneken eine echte Gourmet-Größe in die Küche zu holen. Schließlich hat der als Sous-Chef im Kölner Zwei-Sterne-Restaurant „Le Moissonnier“ gearbeitet – und kommt nun zurück in seine Heimatstadt Witten.
Wittener Weinbar soll kein Edelschuppen sein
Bringt er die Sterne-Küche mit? Riedel winkt ab. „Nein, aber es wird schon gehobene Küche sein“, sagt der 37-Jährige. Fusion-Küche, alle Gerichte aus allen Teilen der Welt, sollen angeboten werden. Von chinesischen Dim Sum bis Arancini, italienischen Reisbällchen. Von Loup de Mer bis Iberico-Schwein mit Spitzkohl. „Wir wollen, dass die Leute sagen: ,Wow, so was hatten wir uns im Wittener Wiesenviertel nicht vorgestellt.’“
Das Besondere: Alle Gerichte, egal ob klein (bis elf Euro) oder groß (um die 20 Euro), werden so serviert, dass sie problemlos geteilt werden können. „Wir wollen, dass man auch mit wenig Geld etwas Gutes essen kann“, sagt Riedel. Das „Schmit’s“ solle dabei kein zweites „Knut’s“, aber auch kein Edelschuppen sein. „Etepetete wollen wir nicht, denn so sind wir selbst ja auch nicht.“
Deswegen soll auch um den Wein kein großes Brimborium gemacht werden. Unkompliziert soll der Genuss sein, ohne großes Schlürfen und Gerede. Etwa 40 ganz verschiedene Sorten hat Sommelier Julius Schippmann im Angebot. Der Schwerpunkt liegt dabei auf deutschen und französischen Weinen, viele davon biologisch oder naturnah angebaut. Okay, deutscher Wein ist regional, aber warum französischer? „Weil Frankreich einzigartige Anbaugebiete hat“, sagt der 30-Jährige. „Und weil wir den einfach fantastisch finden.“
Auch Einrichtung punktet schlicht und puristisch
Schlicht und puristisch: Dieser Stil setzt sich auch in der Einrichtung der Weinbar fort, die in den Räumen des früheren Berufsbekleidungsgeschäfts entstanden ist. Viel Holz und Naturmaterialien sind verbaut worden. Der Boden besteht aus nacktem Fließ-Estrich. Mittelpunkt ist die große Theken-Insel aus geölter Eiche mit mehreren Barhockern. Drumherum bieten die einfachen Tische mit den Stühlen – dänische Designklassiker aus den 60er Jahren – 47 Gästen Platz.
Im Nachbarraum ist die Küche eingerichtet worden. Sie ist komplett offen. Wer mag, kann Beneken und seinen beiden Koch-Kollegen bei der Arbeit zusehen. Im Übergang davor steht der große Stammtisch. Wie auch die Theken-Plätze ist er nicht reservierbar. „Wir möchten, dass man immer reinkommen kann, um ein Glas zu trinken oder etwas zu essen.“ Das dritte Zimmer der Bar, wie der Theken-Raum ebenfalls mit Schaufenstern zur Wiesenstraße hin, ist noch nicht ganz fertig. Dort soll bald ein Séparée entstehen, in dem Veranstaltungen stattfinden sollen – Weihnachtsfeiern wie Weinproben.
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Die beiden Bar-Betreiber sind fest davon überzeugt, dass ihr neues Restaurant-Konzept funktionieren wird. Die Reservierungen geben ihnen recht: Der Samstag ist ausgebucht, das nächste Wochenende auch schon beinahe. Bevor es mit dem richtigen Betrieb losgeht, soll aber erst einmal gefeiert werden.
An diesem Donnerstag (3.11.) gibt es zur Eröffnung ab 17 Uhr nicht nur Sekt und Reden, sondern auch Probierteller und Weinproben. Alle Interessierten sind willkommen. Und am Freitag ist Party angesagt. Dann spielt eine Live-Band. Wer chilligen Jazz zum Gourmet-Häppchen erwartet, dürfte allerdings enttäuscht sein. Die Musik „Karmakind“ ist so unkonventionell wie das „Schmit’s“.
Schmit’s Weinbar, Wiesenstraße 23A, geöffnet Dienstag bis Samstag ab 17 Uhr. Tel: 02302 9166867