Ökomarkt in Witten: 40 Händler halten dem Regen stand
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Witten. Der Regen konnte die Laune auf dem Ökomarkt der Zeche Nachtigall nicht trüben: 40 Aussteller zeigten Regionales. Zum Beispiel: Musikinstrumente.
Das Wetter war zwar ökologisch wertvoll, aber nicht im Sinne des Erfinders. „Den Regen können wir gut gebrauchen, aber das hätte ja auch heute Nacht sein können“, meinte Werner Frischmann, Vorsitzender der Klima-Allianz Witten, angesichts des Starkregens beim zwölften Ökomarkt am Sonntag auf Zeche Nachtigall.
Die meisten der rund 40 beteiligten Händler und Organisationen hatten ihre Stände unter dem schützenden Dach des Ringofens aufgebaut. Zwar war „deutlich weniger los als im Vorjahr“, so Organisatorin Birgit Ehses, doch diejenigen, die kamen, ließen sich von den widrigen äußeren Bedingungen nicht abschrecken. „Der Ökomarkt ist ein Muss“, sagte Ute Niesler, „ich bin jedes Jahr hier, und es gibt immer wieder interessante neue Dinge zu entdecken“.
Manch einen hatte es sogar nur zufällig auf das ehemalige Zechengelände verschlagen, wie Erwin Wilde. „Meine Frau wollte unbedingt hierhin, also habe ich mir den Regenmantel angezogen und bin mitgegangen.“
Ob Bio-Brot, Obst, Gemüse, Honig, Öle, fair gehandelter Kaffee, Naturkosmetik, Schmuck, Textilien, Gewürze, Selbstgemachtes aus Holz, Filz, Stein und Leder – hier war für alle Fans von Produkten aus biologischer Landwirtschaft und traditionellem Handwerk aus der Region etwas dabei.
Fahrrad erzeugt Strom
Mehrere Stände luden zu Mitmachaktionen ein. Schweißtreibend wurde es an einem Stand des LWL-Industriemuseums, das seit diesem Jahr BNE-zertifiziert ist (Bildung für nachhaltige Entwicklung). Auf einem Fahrrad konnten Besucher in die Pedale treten und dabei Strom erzeugen. „Damit möchten wir Leute sensibilisieren, wieviel Strom im Alltag verbraucht wird“, erklärte Museums-Mitarbeiterin Miriam Karau. Und ihr Kollege Wolfgang von Aschen ergänzte: „Wenn man richtig reintritt, schafft man vielleicht fünfhundert Watt. Damit bekommt man noch nicht mal einen Kaffee gekocht.“
Das Gros der Teilnehmer beim Ökomarkt kommt aus Witten und Umgebung. Davon sind viele aus Überzeugung „Wiederholungstäter“, wie Ute Heinrichs, Inhaberin des Weltladens Hattingen. „Weil der Markt toll ist und die Kunden nett sind“, sagte sie.
Viele Teilnehmer haben abgesagt
Auch der Teilnehmer mit der weitesten Anreise, „Pro Vita Naturkost“ aus Duisburg, war nicht zum ersten Mal dabei. „Ursprünglich sind wir hier vor einigen Jahren nur eingesprungen, weil jemand abgesprungen war“, verriet Chefin Ulli Schley. „Aber seitdem sind wir immer hier, und es ist immer sehr angenehm.“
Fast hätte es in diesem Jahr einen neuen Rekord gegeben, was die Anzahl der Stände betrifft. Doch mehr als ein halbes Dutzend der Teilnehmer, die angemeldet waren, hatte kurzfristig abgesagt. „Einige wegen Krankheit, andere, weil sie empfindliche Produkte wie etwa Bücher haben“, sagte Birgit Ehses.
Ökomarkt im bergbauhistorischen Ambiente
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Kerngesund dagegen und Wind und Wetter trotzend: der Stand der Naturschutzgruppe Witten, der nicht unter dem schützenden Dach der Ringöfen aufgebaut war. Den Grund dafür nannte Edgar Melenk, Haus- und Hof-Imker der Nawit. Und dieser Grund war äußerst pragmatisch: „Weil meine Bienen den Regen brauchen und wir schon immer hier sind.“
Ursprünglich wurde der Ökomarkt vor zwölf Jahren ins Leben gerufen, um am Tag des Geotops, der parallel stattfindet, etwas Zusätzliches anzubieten. Seit der ersten Veranstaltung hat sich der Markt deutlich vergrößert. Waren es zu Beginn gerade mal 20 Stände, hat sich die Zahl im Laufe der Jahre mehr als verdoppelt.
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