Witten. Nachhaltigkeit und Klimaschutz: Diese Dinge sind für die Klima-Allianz Witten wichtiger denn je. Das Bündnis will sich zukünftig neu aufstellen.
Die Energiepreise schießen weiter in die Höhe, Verbraucherinnen und Verbraucher in Witten erwartet ein stürmischer Herbst. Die Klima-Allianz geht deshalb voran und veranstaltet am Sonntag, 19. September, von 11 bis 17 Uhr einen Ökomarkt am Industriemuseum Zeche Nachtigall.
Zuletzt gab es die Veranstaltung im Mai. Damals standen noch Themen wie nachhaltige Ernährung ganz oben auf der Liste. „Zu der Zeit war die Energiekrise noch nicht so dominant, wie es jetzt der Fall ist“, sagt Vorsitzender Werner Frischmann. Jetzt stehen insbesondere Erneuerbare Energien im Vordergrund. An mehreren Infoständen der Netzwerkpartner, wie etwa der Stadtwerke Witten oder der Bürgerenergiegenossenschaft, bekommen die Besucherinnen und Besucher Informationen, wie sie selbst vorangehen können.
Zeche Nachtigall in Witten bewusst ausgewählt
Dabei geht es um E-Mobilität, Solarenergie oder umweltfreundliche Heizsysteme. „Wir wollen den Leuten Tipps an die Hand geben, wie sie ganz einfach Energie sparen und dabei umweltfreundlich sein können.“ So empfiehlt Frischmann zum Beispiel, dass man die Wasserwende verstärkt in den Fokus nehmen soll. „Wasser aus der Leitung zu trinken, ist ein ganz einfacher Beitrag zum Klimaschutz“, sagt der 80-Jährige. Er rechnet vor, dass man für 180 Liter aus dem Krahn gerade einmal einen Euro bezahlt.
Dass der Ökomarkt auf dem Gelände der Zeche Nachtigall stattfindet, ist kein Zufall. „Von der Wiege der Kohle hin zu einer klimaneutralen Zeit“, lautet das Motto der Veranstaltung. Gemeinsam mit dem ehemaligen Museumsleiter Michael Peters habe man sich auf die Fahne geschrieben, genau an diesem Ort für Erneuerbare Energien zu werben. So wurde zum Beispiel die Kohlenlore beim Ökomarkt im vergangenen Jahr mit Solarpanels bestückt.
Die Klima-Allianz hat weiter große Ziele. „Bis 2030 kann auch Witten zu 100 Prozent mit Erneuerbaren Energien versorgt werden. Wir wollen die Menschen dafür sensibilisieren“, sagt Frischmann. Die Möglichkeiten dafür seien gegeben. So könnten zum Beispiel an Grünflächen an Autobahnen größere Solarprojekte realisiert werden.
Klima-Allianz in Witten will festen Anlaufpunkt in der City
Mittlerweile bekomme man immer mehr Anfragen, wie denn Energie eingespart werden könnte. „Es gibt einige Leute, die noch unsicher sind“, erklärt Frischmann. Auch deshalb will man in Zukunft neue Wege gehen. Schon bald könnte die Klima-Allianz in der Innenstadt neue Räumlichkeiten beziehen, in denen regelmäßig Beratungen stattfinden. Man sei derzeit in guten Gesprächen. Wo und wann genau die neue Anlaufstelle eröffnet wird, darf aber noch nicht gesagt werden.
„Der Raum, den wir in Aussicht haben, wäre perfekt.“ Es sei alles möbliert und somit würden die Kosten auch nicht zu sehr in die Höhe gehen. Möglich seien etwa wöchentliche Sprechstunden. Dass das angenommen wird, hat bereits eine Aktion im vergangenen November gezeigt. Da hat die Klima-Allianz an zehn Tagen im ehemaligen Kaufhof-Gebäude über die Ideen zum Umweltschutz informiert. „Das war wirkliche eine tolle Sache, die uns zeigt, dass wir das etablieren sollten“, sagt Frischmann.
Grundsätzlich will sich das Bündnis aus Unternehmen, Verbänden und Initiativen in der Zukunft neu aufstellen. „Wir brauchen viel mehr jüngere Leute, die sich aktiv am Umweltschutz beteiligen wollen“, erklärt der Klima-Allianz-Chef. Wie lange er die Position noch inne hat, steht nicht fest. Am 22. November findet eine ordentliche Mitgliederversammlung statt. Ob er sich selbst noch mal aufstellen lässt, weiß er nicht. „Ich bin jetzt auch schon 80 Jahre alt. So oder so werde ich die Klima-Allianz aber nicht im Stich lassen.“