Witten. Immer mehr wilde Müllkippen und E-Roller in der Ruhr. Die Probleme reißen in Witten nicht ab. Die Stadt und Initiativen stemmen sich dagegen.

Immer mehr E-Roller in der Ruhr und wilde Müllkippen im Wald: Das Müllproblem in Witten wird nicht kleiner. Deshalb versuchen Stadt und Initiativen der Sache jetzt Herr zu werden. Dabei helfen soll unter anderem der dritte „Ruhr Clean Up“ am Samstag, 10. September.

„Man merkt schon, dass es in der letzten Zeit mehr Müll geworden ist. Die Tendenz ist steigend“ sagt Dunja Rohleder vom Betriebsamt. Insbesondere die wilden Müllkippen, wie zum Beispiel in Durchholz, sind immer noch ein Problem. Das sei insbesondere durch den Mängelmelder zu erkennen. Dort können Wittenerinnen und Wittener melden, wo Abfall falsch entsorgt worden ist. Auch an Papier- und Glascontainern werden immer mehr Dinge abgestellt, die dort nicht hingehören.

Bürger aus Witten zeigen Eigeninitiative

„Schön ist aber, dass viele Leute von sich aus aktiv handeln“, sagt Rohleder. So ist es beispielsweise möglich, Müll zu sammeln, ihn vor die eigene Haustür zu stellen und die Stadt zu informieren. Das Betriebsamt holt das Ganze dann ab. „Wir brauchen das Engagement der Leute.“

Das können die Wittenerinnen und Wittener auch beim dritten Ruhr Clean Up am Samstag, den 10. September zeigen. Dann lädt der Verein „weniger e.V.“ wieder zum großen Reinemachen rund um die Ruhr. Los geht es ab 10.30 Uhr am Parkplatz an der Nachtigallstraße. Eine zweite Gruppe startet zeitgleich am Ruhr-Golf-Parkplatz (In der Lake 50). Gemeinsam trifft man sich dann gegen 12 Uhr am Schleusenwärterhaus, wo für alle Teilnehmenden kühle Getränke und Snacks zur Belohnung warten.

Präsentieren das Plakat für den diesjährigen Ruhr Clean Up (v.l): Patrick Schulz (weniger e.V.) ,Dunja Rohleder (Betriebsamt) Jacqueline Mechsner (Students for Future) und John Hodgkinson (weniger e.V.). Im Hintergrund die Ruhr, die vom Müll befreit werden soll.
Präsentieren das Plakat für den diesjährigen Ruhr Clean Up (v.l): Patrick Schulz (weniger e.V.) ,Dunja Rohleder (Betriebsamt) Jacqueline Mechsner (Students for Future) und John Hodgkinson (weniger e.V.). Im Hintergrund die Ruhr, die vom Müll befreit werden soll. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Dass es sich lohnt, mitzumachen, hat das vergangenen Jahr bereits gezeigt. Da wurden knapp zwei Tonnen Müll eingesammelt. Übrigens: Der Ski-und-Kanuclub bietet an, den Müll direkt vom Wasser aus zu entsorgen. Dort lauern manchmal die größten Überraschungen. Im letzten Jahr wurden ein Wohnwagen und mehrere Matratzen entdeckt. Zudem trifft man immer wieder auf Autoreifen. Rund um das Ufer sammeln die Freiwilligen jedes Jahr zudem massenhaft Zigarettenkippen, Flaschen oder auch Masken ein.

In der Ruhr landen immer mehr E-Roller

„Glas und Zigarettenkippen vergehen nicht. Insbesondere durch die Kippenfilter gelangen immer mehr Giftstoffe ins Wasser“, sagt John Hodgkinson von „weniger e.V.“ Ein großes Problem in Witten sind mittlerweile auch E-Roller, die in der Ruhr entsorgt werden. Zwar sei es noch nicht so schlimm, wie in Großstädten wie Köln, dennoch häufen sich die Vorfälle.

„Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, was schief läuft und zeigen, dass das alles nur gemeinsam gelingt“, sagt Patrick Schulz, der ebenfalls „weniger e.V.“ angehört. 150 Menschen haben im vergangenen Jahr an der Aktion teilgenommen, bislang hat es 50 Voranmeldungen gegeben. „Damit wir es etwas koordinieren können, bitten wir die Leute, sich auf ruhrcleanup.org vorab zu registrieren“, sagt Schulz. Aber auch Kurzentschlossene sind herzlich willkommen.

Probleme nicht nur in Witten

Natürlich gibt es die Probleme nicht nur in Witten. Täglich landet rund eine Tonne Müll aus dem Rhein in der Nordsee. Auch wenn man dieser Masse nicht Herr werden kann, so können die Wittenerinnen und Wittener einen kleinen Beitrag dazu leisten, die Stadt sauberer zu halten. Wer es zum Ruhr Clean Up übrigens nicht schafft, kann eine Woche später am World Clean Up in Annen teilnehmen. Zu tun gibt es genug.